Was steckt eigentlich in Selbstbräunern?

Der Sommer ist vorbei, aber die Bräune soll bleiben? Als Alternative zum Solarium gibt es die Selbstbräuner. Doch was steckt eigentlich da drin?

von Stefanie Fastnacht, PTA, Apothekerin und Kosmetikfachberaterin (HAV), Neu Isenburg
11.09.2017

Themendossier Beauty Selbstbräuner
© Foto: photos.com PLUS
Anzeige

Selbstbräunende Cremes und Lotionen enthalten als Wirkstoffe hauptsächlich die Kohlenhydrate Dihydroxyaceton (DHA) und Erythrulose. Diese reagieren in einer Maillard-Reaktion mit freien Aminosäuren, Aminen und Peptiden in der Hornschicht der Haut (Stratum corneum). Dabei entstehen als Melanoide bezeichnete Polymere, die die Haut je nach chemischer Zusammensetzung und Hornschichtdicke in unterschiedlichen Schattierungen gelb bis braun tönen.

DHA kommt in klassischen Selbstbräunern in Konzentrationen von zwei bis fünf Prozent zum Einsatz. Etwa drei bis fünf Stunden nach dem Auftragen färbt sich die Haut braun. Erythrulose wird in Konzentrationen von zwei bis zehn Prozent verwendet; oft auch in Kombination mit DHA, um einen natürlicheren Braunton zu erzielen. Die Tönung läuft langsamer ab, etwa in ein bis zwei Tagen. Juglon, ein Farbstoff aus den Schalen grüner Walnüsse, sowie Lawson, ein Bestandteil von Hennablättern, wird ebenfalls verwendet, um das „Tubenbraun“ besser aussehen zu lassen. Da DHA die Haut austrocknet, enthalten Selbstbräuner häufig feuchtigkeitsspendende Substanzen wie Glycerin.

Rat der Expertin

Da die Tönung bei Selbstbräunern von der Hornschichtdicke abhängt – und um keine Flecken zu bekommen – sollte die Haut vor dem Auftragen der Produkte gründlich gereinigt und mit einem Gesichts- und Körperpeeling oder einem Luffahandschuh von lockeren Schuppen auf der Oberfläche befreit werden. Knie, Ellbogen und Füße gehören unbedingt in die Peelingprozedur mit einbezogen, denn an diesen Stellen ist die Haut oft verdickt und schuppig.

Zu starke Verfärbungen können Sie vermeiden, wenn Sie diese Regionen zunächst mit einer Pflegecreme vorbehandeln und anschließend den Selbstbräuner verteilen. Sehr praktisch sind übrigens Selbstbräuner-Applikationshandschuhe. Damit können Sie die Formulierungen nicht nur gleichmäßiger auftragen, sie sorgen auch dafür, dass Ihre Handinnenflächen und Nägel farbfrei bleiben. Ein weiterer Tipp: am Haaransatz und um die Augenbrauen herum vorsichtig sein. Denn Selbstbräuner sammeln sich in diesen Bereichen bevorzugt an und färben helle Haare dunkel. Und, denken Sie immer daran, dass Selbstbräuner die Haut zwar braun aussehen lassen, sie aber nicht vor Sonne schützen. Also, die Sonnencreme bitte nicht vergessen!

Aus dem Kosmetiksortiment*

Produkt

Firma

Besonderheit

Avene Selbstbräuner feuchtigkeitsspendend

Pierre Fabre    

neue Textur (Gel-Lotion) mit DHA, Erythrulose, Glycerin

auch bei Chloasma, Vitiligo, Gesicht und Körper

Lierac Sunific Selbstbräuner Gesicht

Alès Groupe                      

DHA, bräunungsaktivierendes Peptid und Frangipani-Blüten, Glycerin, Ruku-Öl

Gesicht und Dekollete

Roche Posay Autohelios XL Gel-Creme

L‘Oréal

DHA, Glycerin

Gesicht und Körper, auch bei fettiger Haut

Vichy Capital Soleil Selbstbr. Milch Ges. u.Körper

L‘Oréal

DHA, Glycerin, Karité-Butter, Vit. E

Gesicht und Körper

*ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Stand Lauer-Taxe: 18.01.2016)

Quelle: DAS PTA MAGAZIN

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *