„Best Ager“ - Gesunde Zähne im Alter sind kein Zufall

In unserer monatlichen Serie stellt DH Yvonne Garske (@yvonne_dh_deluxe_) auf Instagram Konzepte vor, wie Sie Ihren #Praxisalltag effektiver und fehlerfrei gestalten können. Hier lesen Sie den ungekürzten Beitrag.

von Yvonne Garske, DH
11.06.2022

Fehler vermeiden mit Yvonne Juni 22
© Foto: Canva
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Viele ältere Menschen kommen täglich in unsere Praxen - und der Anteil dieser Gruppe von Patient*innen wächst.

 

Zahnarztbesuche und die tägliche Mundhygiene werden im Alter immer beschwerlicher. Dadurch nimmt das Karies- und Parodontitisrisiko zu. Im Vergleich zu früher haben heute immer mehr ältere Menschen noch ihre eigenen Zähne. Somit sind sie auch bis ins hohe Alter anfällig für Karies und Parodontalerkrankungen, insbesondere, wenn sie pflegebedürftig werden. Darüber hinaus steigt mit dem Alter der Patient*innen die Zahl der Krankheiten, die mit einer Vielzahl an Medikamenten bekämpft werden und zu einer Reduktion der Speichelproduktion führen. In der Folge gefährden Sekundärkaries und Wurzelkaries die Zähne, denn freiliegende Wurzeloberflächen, offene Furkationen und verschachtelte Zähne sind zum Teil sehr schwierig zu reinigen. Dadurch bieten diese Bereiche optimale Voraussetzungen für einen bakteriellen Biofilm.

 

Unsere Aufgabe ist es, trotz Beeinträchtigungen der älteren Patienten*innen die häusliche Zahnpflege zu optimieren, die Zähne effizient und schonend zu reinigen und darüber hinaus Zusammenhänge von Biofilm, Karies, Parodontitis, Allgemeinerkrankungen, Arzneimitteln und deren Wechselwirkung verständlich zu erläutern. Informationen über die Dauer der Behandlung, deren Ablauf und das Ziel sollten vorab besprochen werden. Des Weiteren ist es sinnvoll genügend Zeit einzuplanen, da ältere Patienten*innen eventuell länger brauchen, um das Gesagte zu verarbeiten und ggf. häufiger nachfragen. Musik sollte im Behandlungszimmer ausgestellt werden; das erleichtert Patient*innen mit eingeschränktem Hörvermögen, dem Gespräch zu folgen. Auch stetiger Blickkontakt ist hilfreich. Die Instrumente sollten so schonend wie möglich eingesetzt werden; auf lange Sicht sind wenig abrasive Pulverstrahlgeräte und Ultraschallgeräte den Spezialküretten vorzuziehen. Freiliegende Wurzeloberflächen werden nach der Reinigung durch einen Flouridlack geschützt.

 

Für die häusliche Zahnpflege empfehlen sich elektrische Zahnbürsten, sofern das Geräusch toleriert wird. Besonders Menschen, die unter Arthritis leiden, haben mit einer elektrischen Zahnbürste weniger Mühe ihre Zähne zu reinigen. Generell gilt:

 

  • Patient*innen nicht überfordern - Hilfsmittel sollen helfen, nicht frustrieren.
  • Individuell schauen: Welche Fertigkeiten hat mein*e Patient*in?
  • Anstatt Katastrophenszenarien zu erzeugen, besser das Selbstvertrauen stärken und durch Empathie Lösungen finden.
  • Ein verbessertes Verständnis der Ätiologie der Parodontitis kann zu einer verbesserten Prävention und damit zu verbesserter parodontaler UND allgemeiner Gesundheit der Patient*innen beitragen.

 

Der zweite Frühling kann dann kommen …

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