Bitte schön scharf!

In unserer monatlichen Serie stellt DH Yvonne Garske (@yvonne_dh_deluxe_) auf Instagram Konzepte vor, wie Sie Ihren #Praxisalltag effektiver und fehlerfrei gestalten können. Hier lesen Sie den ungekürzten Beitrag.

von Yvonne Garske, DH
11.10.2021

Instrumente; Fehler vermeiden mit Yvonne
© Foto: hitdelight / Fotolia
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Jeden Tag liegen sie in unserer Hand und sind - nebst maschinellen Instrumenten - unsere wichtigsten Werkzeuge: Scaler und Küretten. Dementsprechend sollten wir sie gut aufbereiten und pflegen.

 

Unabhängig vom manuellen Geschick der*des Behandler*in sind scharfe Instrumente die Voraussetzung, um effektiv arbeiten zu können. Ferner schonen gut geschärfte Instrumente das Gewebe und den*die Behandler*in selbst. Stumpfe Instrumente polieren kalzifizierte Ablagerungen eher anstatt sie zu entfernen; es wird ein sehr hoher Anpressdruck benötigt, welcher ein erhöhtes Risiko für einen Instrumentenbruch oder ein Abrutschen des Instruments mit sich bringt. Dies kann auf Dauer zu Muskelermüdung oder Schmerzen führen. Folglich ist ein regelmäßiges Nachschärfen der Instrumente empfehlenswert.

 

Ob mit der Hand geschliffen wird oder maschinell - richtiges Schleifen ist zeitaufwendig und erfordert das Beherrschen der Schleiftechnik sowie Instrumentenkunde. Nur Instrumente, die ihre ideale originale Form haben, arbeiten effektiv.

 

Für mich hat es sich bewährt, die verwendeten Instrumente vom Vortag auf Schärfe und Funktion zu überprüfen. Stumpfe Instrumente werden aussortiert. Einmal in der Woche nehme ich mir Zeit, diese wieder zu schärfen. Ich habe bereits mit unterschiedlichen maschinellen Geräten sowie per Hand meine Instrumente geschliffen. Beim Schleifen mit der Maschine kann ich den Druck und die Schleifbewegungen weniger kontrollieren. So kann schnell zu viel Material abgetragen werden. Aus diesem Grund schleife ich lieber per Hand. Bei beiden Methoden ist es dennoch wichtig, dass die Instrumente richtig eingespannt sind, um den korrekten Schleifwinkel einzuhalten. Niemals das Instrument nur in der Hand halten! Es gibt zu viele Hebelwirkungen und das Risiko eines verschliffenen Instruments ist sehr hoch. Nach der Fixierung des Instruments erfolgt das genaue Ausrichten der horizontalen Ebene mit einer magnetischen Ausrichtlehre. Um den korrekten Winkel einzustellen und einzuhalten, ist eine Schablone sinnvoll.

 

Vor jedem Schleifvorgang wird der Stein mit Öl abgetupft, dadurch wird der Stahlstaub entfernt, bevor dieser sich festsetzt. Es reichen beim Schleifen von Hand 3 bis 5 Bewegungen mit leichtem Druck. Mit einer Lupenbrille und Licht kann visuell schnell überprüft werden, ob das Instrument wieder scharf ist. Eine stumpfe Schneidekante reflektiert kein Licht. Verschliffene Instrumente schaden dem*der Patient*in und dem*der Behandler*in und sollten ausgetauscht werden. Fehlt es an Zeit oder Know-how, sind ggf. Instrumente mit speziellen Legierungen, welche weniger verschleißen und somit länger scharf sind, eine Idee.

 

Ganz verzichten können wir nicht auf unsere Handinstrumente, denn vor allem die Kombination aus Hand- und maschinellen Instrumenten ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.

 

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