Deutlich mehr Jugendliche kommen mit Alkoholvergiftung in Klinik

Die DAK registriert im Jahr 2018 einen deutlichen Anstieg bei jungen „Komatrinkern“. Doch die Entwicklung verläuft regional unterschiedlich.

03.11.2020

Bei den 10- bis 15-Jährigen weist die Statistik für das Jahr 2018 mehr Fälle von Rauschtrinken auf, die mit einer Einlieferung ins Krankenhaus endeten.
© Foto: Line-Of-Sight / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden, ist 2018 um 8,4 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor gestiegen. Das meldet die DAK Gesundheit, die dafür nach eigenen Angaben Daten aus den Statistischen Landesämtern ausgewertet hat.

Der Anstieg bezieht sich dabei auf die Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen. Hier nahm die Zahl derer, die nach Rauschtrinken ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, von 2749 auf 2979 zu. Anders stellt sich die Entwicklung dar, wenn die Gruppe der 10- bis 20-Jährigen insgesamt betrachtet wird. Hier ergab sich ein Rückgang um fünf Prozent von 21.552 (2017) auf 20.469 Betroffene (2018).

Regional stellt sich die Entwicklung ganz unterschiedlich dar, berichtet die Kasse. Demnach führen Hamburg und Berlin das Negativ-Ranking an. In der Hauptstadt fiel der Anstieg der eingelieferten Jugendlichen im Jahr 2018 mit 18,8 Prozent am höchsten aus. Hamburg indes verzeichnet bei der jüngsten Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen mit 46,2 Prozent mehr Einweisungen die stärkste Zunahme. In Schleswig-Holstein fällt der Trend mit 45,3 Prozent mehr Einweisungen kaum besser aus.

Ganz anders in Baden-Württemberg: Dort ging die Zahl der alkoholbedingten Klinikaufenthalte im Jahr 2018 um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die DAK Gesundheit kündigte an, ihre Präventionskampagne „Bunt statt blau“, die sich an 12- bis 17-jährige Schüler richtet, auch im kommenden Jahr fortzusetzen. Je früher Kinder erste Rauscherfahrungen sammelten, desto höher falle das Risiko für einen problematischen Umgang mit Alkohol im Erwachsenenalter aus, so Vorstandschef Andreas Storm. (fst)

Quelle: www.aerztezeitung.de

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