Die Neue PAR - Richtlinie ist da!

Es ist soweit, basierend auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der neuen Klassifikation parodontaler Erkrankungen soll die Richtlinie für mehr Struktur sorgen.

08.07.2021

Kommentar zur neuen PAR-Lichtrinie von DH Yvonne Garske
© Foto: © zlikovec / stock.adobe.com [M]
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Mit der parodontitisspezifischen Anamnese wird der Fokus insbesondere auf Tabakkonsum sowie Diabetes gelegt. Die Wechselbeziehungen zwischen Parodontitis und Diabetes sind uns hinreichend bekannt. Hier profitieren insbesondere unsere Risikopatienten durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Ärzten. Die Diagnose ist gemäß der neuen Klassifikation anzugeben.

Durch die Einteilung in „Staging“ und „Grading“ wird die Behandlungsbedürftigkeit der Parodontitis festgelegt. Nach Genehmigung erfolgt ein Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch, ebenso neu ist die Patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung. Darüber hinaus erfolgt innerhalb von 3-6 Monaten nach der antiinfektiösen Therapie eine erneute Befundevaluation, welche den weiteren Therapiebedarf festlegt.

Ist keine chirurgische Therapie von Nöten, geht der Patient nun für 2 Jahre in die unterstützende Parodontitistherapie. Die Frequenz richtet sich nach dem Grad und Therapiebedarf. Das klingt schon mal gut! Doch Veränderung kann anfänglich für Chaos sorgen. Unterschiedliche Reaktionen innerhalb des Praxisteams sind unausweichlich. Einige freuen sich und sind schon voller Tatendrang, während andere sich noch fragen, warum alles anders laufen soll und zweifeln, ob sie alles rechtzeitig umsetzen können. Doch jede Veränderung bietet die Chance für einen Neuanfang.

Nun ist ein guter Zeitpunkt, um PAR-Konzepte zu überarbeiten und mit der Praxisleitung zu besprechen. Folgende Fragen können helfen:

  • Wie können wir die systematische PAR Therapie in unseren Praxisablauf einfügen?
  • Welche Veränderungen kommen auf das Team zu? Wie können wir das Beste für unsere Praxis und Patienten*innen erreichen?
  • Wer koordiniert das Ganze? Hier können sich neue Chancen für den Prophylaxebereich eröffnen.

Alle sollten nun Hand in Hand zusammenarbeiten, damit nicht wirklich ein Chaos entsteht. Empfehlenswert ist eine praxisinterne Schulung - somit sind alle Mitarbeiter*innen auf dem neuesten Stand. Veränderung ist nur am Anfang schwer, je mehr Ihr euch informiert und die Richtlinien umsetzt, umso schneller werdet Ihr Profi sein. Durch ständige Wiederholung festigt sich das Wissen und Ihr werdet sicherer!

Also, los geht‘s!

 

Das sagen die Kolleginnen

Tanja Rosellen, ZMF und QMB

Veränderungen sind oft ungemütlich, so auch die neuen PAR-Richtlinien. Vieles muss völlig anders angegangen werden, was ich persönlich total spannend finde. Das ermöglicht uns allen, mal aus der Monotonie unseres Arbeitsalltags herauszukommen und aktiv ein neues Behandlungskonzept zu erstellen.

Naomi Pridöhl, ZMP, angehende DH

Endlich haben die Krankenkassen der Parodontitisbehandlung einen neuen Stellenwert eingeräumt und die Abrechnungsbestimmungen und Richtlinien richtungsweisend reformiert. Das Ergebnis muss nun in den Zahnarztpraxen erarbeitet und umgesetzt werden. Endlich erhalten PAR-Patienten neue Behandlungsmöglichkeiten in der umfassenden Nachsorge, die auf ihren Erfolg hin überprüft werden und vom Zahnarzt adäquat abgerechnet werden können.
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