„Hast du schon gehört?“ – wenn die Gerüchteküche brodelt

In unserer monatlichen Serie stellt DH Yvonne Garske (@yvonne_dh_deluxe_) auf Instagram Konzepte vor, wie Sie Ihren #Praxisalltag effektiver und fehlerfrei gestalten können. Hier lesen Sie den ungekürzten Beitrag.

von Yvonne Garske, DH
11.05.2022

Fehler vermeiden mit Yvonne Mai22
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Vielleicht kennt ihr es auch – ein*e Kollege*in beschwert sich über andere Teammitglieder – es folgen Vorwürfe, Rechtfertigung, Wut und Verzweiflung auf allen Seiten.

Schlecht über andere reden, Kollegen anschwärzen, Annahmen als Wahrheit verkaufen, sind nur ein paar Beispiele. Nun stellt sich die Frage, wie das Team es hinbekommen soll, dass allle wieder friedlich miteinander umgehen.

Wie wäre es mit diesem Denkanstoß: „Wir reden nicht über Menschen, sondern mit Menschen?“ Ein Neustart - zumindest eine Absichtserklärung. Denn wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt dabei mit drei Fingern auf sich. Dieser visuelle Aha-Effekt sehr hilfreich und immer wieder eine schöne Abkürzung, um an die Quelle unseres Problems zu gelangen - uns selbst.

Friedemann Schulz von Thun, Kommunikationspsychologe aus Hamburg, nennt das seit den 1970-er Jahren in einem seiner Modelle „Selbstoffenbarungsebene“.

Bedeutet: „Was sagt das, was wir von uns geben, eigentlich über uns aus?“ Generell ein sehr effizienter Blick auf die Welt, denn wir regen uns gerne über andere Menschen auf: was sie getan haben, was sie hätten tun sollen, welche Auswirkungen das jetzt für uns hat, und kein einziges Mal hat es uns je weitergebracht.

Eine Kampfansage bringt ebenfalls nichts und ist im Gegenteil ein Brandbeschleuniger.

Halten wir uns lieber an uns selbst und reflektieren: "Was sagt das, was ich gerade äußere, eigentlich über mich aus?“ Und: „Was sagt das, was ein anderer mitteilt wohl über diesen Menschen aus?“ Wer diese beiden Perspektiven trennen kann, ist klar im Vorteil und mittendrin ihm Thema Selbstbestimmung, was wunderbar befreiend ist. Deshalb müssen wir auch nicht alles kommentieren.

Wenn jetzt jemand im Team schlecht über einen andere reden möchte, liegt die Reaktion bereits auf der Hand: „Wieso fragst du XY nicht direkt, was sie*er damit gemeint hat?“ Gesagt, umgedreht, weitergearbeitet. Jeder kann sich so schnell aus unangenehmen Situationen lösen, bevor sie recht begonnen haben.

Wer nur über sich redet, bewirkt oft, dass sich sein Gesprächspartner selbst klarer sehen kann.

Beim Thema Flurfunk ist es aus meiner Sicht das Beste, direkt zu stoppen.

Darüber hinaus gibt es ein wirksames Tool, das man für sich selbst abrufen kann:

T.H.I.N.K.

Bevor wir über jemanden reden, fragen wir uns zunächst:

Ist das, was ich gerade sagen will, wirklich…

T true? wahr?
H helpful? hilfreich?
I inspiring? inspirierend?
N necessary? nötig?
K kind? freundlich?

 

Wenn nicht, einfach sein lassen. Es würde die Situation nicht verbessern.

Doch ist es nicht das, worum es im Leben wirklich geht: Was kann ich tun, um die Situation zu verbessern und nebenbei mit mir selbst im Reinen zu sein?!

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