Hypnose hilft bei chirurgischen Eingriffen

(kib) Hypnose lindert Schmerzen, reduziert die psychische Belastung und fördert die Genesung nach chirurgischen Eingriffen. Das ist das Ergebnis einer Meta-Analyse, in der Psychologen aus Jena und Leipzig die Wirksamkeit von Hypnose im Rahmen operativer Eingriffe untersuchten.

30.04.2021

Schild an der Tür: Bitte diese Tür während der OP geschlossen halten! Hypnose! Danke
© Foto: Michael Szabó
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Seit mehr als 50 Jahren wird die Wirksamkeit von Hypnose im Rahmen chirurgischer Eingriffe untersucht. Da psychischer Stress den Heilungsprozess negativ beeinflussen kann, soll Hypnose Ängste nehmen, Schmerzen verringern und die Genesung beschleunigen. Inwieweit Hypnose das wirklich zu leisten vermag, untersuchten jetzt Wissenschaftler der Unikliniken Jena und Leipzig in einer Meta-Analyse von Studien zum Einsatz von Hypnose bei chirurgischen Eingriffen. Dazu werteten sie 50 Einzelstudien, darunter 23 neue Untersuchungen, mit über 4000 Patienten aus.

In diesen Studien hatten die Patienten Hypnose jeweils zusätzlich zur Routinebehandlung vor, während oder nach Operationen erhalten. Dazu zählten beispielsweise gynäkologische oder Herzoperationen sowie diagnostische Prozeduren wie Biopsien. Die Hypnose wurde in den meisten Studien von einem anwesenden Therapeuten durchgeführt. In einigen Fällen kam die Selbsthypnose mit Hilfe einer CD zum Einsatz. Die Hypnose dauerte meist etwa 30 Minuten.

Positive Effekte der Hypnose zeigten sich mit Blick auf Ängste und Stress der Patienten, bei der Schmerzreduktion und auch bei der Genesung nach dem Eingriff. Darüber hinaus auch in Bezug auf ökonomische Aspekte. Patienten, die eine Hypnotherapie erhalten hatten, benötigten im Vergleich zu Patienten ohne eine solche Behandlung durchschnittlich weniger Schmerzmedikamente, und der operative Eingriff konnte in kürzerer Zeit durchgeführt werden.

Fazit der Forschenden: „Unsere Analyse zeigte, dass Hypnose die Patienten bei der Bewältigung stressreicher Operationen oder schmerzhafter Eingriffe effektiv unterstützen kann. Dies kam nicht nur in den Einschätzungen der Patienten zum Ausdruck, sondern war auch an objektiven klinischen Kriterien messbar.“

Quelle: IDW

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