i.v.-Sedierung durch Zahnärzte zu riskant

Die vertragsärztlich tätigen Anästhesisten sind alarmiert: Nach ihren Informationen übernehmen immer mehr Zahnärzte selbst die intravenöse Sedierung der Patienten in ihrem Behandlungsstuhl. In einer Pressemitteilung verweisen sie auf die Gefahr, dass ein Zahnarzt dabei auch mögliche Atemeinschränkungen bis hin zum Atemstillstand beherrschen können müsse.

von ÄrzteZeitung, run
20.08.2019

Arzt im Labor mit Spritze
© Foto: knopf81 / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodell)
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Jörg Karst, Vertreter der niedergelassenen Anästhesisten im Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA), spricht von einem unkalkulierbaren Risiko. „Das Curriculum der deutschen Zahnärzte beinhaltet effektiv zu wenig humanmedizinische Kompetenzvermittlung. Eine ausreichende Risikoabschätzung bei der zahnärztlich durchgeführten Sedierung ist deshalb nicht möglich“, so Karst in der Mitteilung.

Im angloamerikanischen Ausland etwa, wo Zahnärzte sedierten, sei hingegen die Ausbildung komplett anders gestaltet. In Deutschland jedoch gehören nach Auffassung von Karst Sedativa in die Hände von Anästhesisten, die auch in etlichen Zahnarzt-Praxen bereits mitarbeiteten.

Die Anästhesisten wollen nun in Gesprächen mit den zahnärztlichen Kollegen nach einer Lösung suchen.

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