Placebos lindern Schuldgefühle

(kib) Mit Placebos gegen Schuldgefühle? Das kann gelingen, zeigen Forschungsergebnisse der Universität Basel. Auch dann, wenn den Anwendenden bekannt ist, dass sie ein Scheinmedikament einnehmen.

15.02.2023

Medikamentenglas mit Aufschrift Placebo
© Foto: pictoores / stock.adobe.com
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In der Studie mussten die Probanden ein Erlebnis aufschreiben bei dem sie wichtige Verhaltensregeln missachtet, eine vertraute Person unfair behandelt, verletzt oder gar geschädigt hatten. So sollten Schuldgefühle erzeugt werden. Vorgabe war, dass die gewählte Situation die Studienteilnehmenden noch immer belastet.

Anschließend wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt: Die einen erhielten ein Placebo, ohne jedoch zu wissen, dass es sich dabei nicht um ein Arzneimittel handelte. Andere bekamen das gleiche Placebo, wussten aber, dass es tatsächlich ein Placebo ist. Dazu bekamen beide Gruppen die Information, dass das verabreichte Mittel gegen Schuldgefühle wirke. Eine Kontrollgruppe erhielt keine Behandlung.

Schuldgefühle nahmen ab

Ergebnis: Die Schuldgefühle verringerten sich bei den Angehörigen beider Placebo-Gruppen signifikant gegenüber jenen ohne Medikation. Die Teilnehmenden dieser Studie waren alle gesund, hatten also keine psychiatrischen Störungen und wurden nicht mit Psychopharmaka behandelt.

Die Resultate der Studie seien ein erster vielversprechender Schritt in Richtung symptomspezifischer und ethisch vertretbarer Behandlungen für psychische Beschwerden mit offen verabreichten Placebos.

Quelle: Deutsches GesundheitsPortal

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