Routine-Impfungen bei Kindern weltweit stark zurückgegangen

Während 2019 noch 86 Prozent der Kinder vollständig gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis geimpft waren, waren es 2021 nur 81 Prozent. Die Gründe für den Rückgang sind laut Unicef neben der Corona-Pandemie auch Missinformationen zu Impfungen.

01.09.2022

News Impfempfehlungen der STIKO für 2017/2018 veröffentlicht
© Foto: Alexander Raths / stock.adobe.com
Anzeige

Die Routine-Impfungen bei Kindern sind wegen der Corona-Pandemie und Problemen in Konfliktregionen stärker als je zuvor in den vergangenen 30 Jahren zurückgegangen. 2021 hätten 25 Millionen Kinder mindestens eine der drei DTP-Impfungen verpasst, berichteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef in Genf. DTP ist ein Kombinationsimpfstoff gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis. „Die Folgen werden in Menschenleben gemessen“, warnte Unicef-Chefin Catherine Russell.

Im Jahr 2020 hätten 23 Millionen Kinder mindestens einen der drei Impftermine verpasst, im Jahr 2019 – vor der Pandemie – waren es nur 19 Millionen. Insgesamt sei der Anteil der Kinder, die alle drei Impfungen bekamen, zwischen 2019 und 2021 von 86 auf 81 Prozent gefallen.

Als Gründe nennen die Organisationen neben der Corona-Pandemie, in der in einigen Ländern Personal aus Routine-Impfprogrammen abgezogen werden musste, und Problemen, Kinder in Konfliktregionen zu erreichen, auch wachsende Missinformation über Impfungen.

Die meisten Kinder, die DTP-Impfungen verpassten, lebten nach Angaben von Unicef und WHO in Indien, Nigeria, Indonesien, Äthiopien und den Philippinen. Dagegen sei es Uganda und Pakistan gelungen, im vergangenen Jahr wieder hohen Impfraten zu erreichen. (dpa)

Quelle: Ärzte Zeitung, dpa

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *