Schulkinder: Weniger Alkohol, mehr Depressionen

(kib) Im Coronajahr 2020 mussten deutlich weniger Kinder und Jugendliche wegen exzessiven Alkoholkonsums behandelt werden. Gleichzeitig gibt es eine Zunahme von depressiven Erkrankungen und Adipositas. Das zeigt der aktuelle Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit.

18.01.2022

Zwei junge Mädchen mit Bierflaschen
© Foto: patrickjohn71 / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Für die Studie untersuchten Wissenschaftler anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 800000 Teenagern im Alter bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Betrachtet wurden die Jahre 2018 bis 2020. Insgesamt lag die Zahl der Behandlungen von Kindern und Jugendlichen mit exzessivem Alkoholkonsum 2020 rund 30 Prozent niedriger als im Jahr zuvor.

Rückgang bei Alkohol, Tabak und Cannabis

Insgesamt lag die Zahl der Behandlungen von Kindern und Jugendlichen mit exzessivem Alkoholkonsum 2020 rund 30 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Auch bei Tabak, Cannabis und anderen Drogen gab es einen Rückgang: 18 Prozent weniger Kinder und Jugendliche mussten aufgrund des Missbrauchs dieser Suchtmittel im vergangenen Jahr ärztlich behandelt werden.

Zunahme von Depressionen und Fettleibigkeit

Sorge bereitet hingegen die Zunahme von Depressionen und Fettleibigkeit. Den Angaben zufolge stieg der Anteil der 15- bis 17-Jährigen, die im Jahr 2020 neu an einer Depression erkrankten, um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mädchen waren deswegen dreimal so häufig in Behandlung wie gleichaltrige Jungen.

In der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen hingegen gibt es laut Report bei depressiven Erkrankungen einen Rückgang um knapp zwölf Prozent. Allerdings verzeichnet die Altersgruppe eine höhere Neuerkrankungsrate bei Adipositas: 2020 wurden 16 Prozent mehr Grundschulkinder erstmals wegen Fettleibigkeit behandelt. Bei älteren Kindern blieb die Zahl gleich.

Quelle: Ärzte Zeitung

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