Studie: Kalorienzahl zu reduzieren ist bessere Abnehm-Strategie als Intervallfasten

Nicht das Zeitintervall von der ersten bis zur letzten Mahlzeit am Tag ist entscheidend für ein erfolgreiches Abspecken – es hilft mehr, darauf zu achten, dass die Gesamtkalorienzahl reduziert wird. Das hat eine prospektive Kohortenstudie ergeben.

08.02.2023

In der Studie wurden Esspausen von mindestens 16 Stunden täglich eingehalten.
© Foto: sewcream / stock.adobe.com
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Mittlerweile gibt es viele Strategien zur Gewichtsreduktion, aber welche ist am erfolgreichsten? Das wurde schon in vielen Studien untersucht – mit widersprüchlichen Ergebnissen. Ein US-Forscherteam hat nun die elektronischen Gesundheitsdaten von etwa 500 Erwachsenen analysiert, die sechs Jahre lang beobachtet worden waren (JAHA 2023; online 18. Januar).

Dabei kam heraus: Wer insgesamt weniger isst und weniger üppige Mahlzeiten am Tag zu sich nimmt, verliert stärker an Gewicht als jemand, der auf ein kurzes Zeitintervall zwischen erster und letzter Mahlzeit am Tag achtet, wie es etwa beim intermittierenden Fasten (Intervallfasten) praktiziert wird.

Daten von nahezu 550 Erwachsenen analysiert

In der Studie untersuchte das Team um Professor Wendy L. Bennett von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore/Maryland, den Zusammenhang zwischen dem Zeitintervall von der ersten bis zur letzten Mahlzeit am Tag und Veränderungen des Körpergewichts.

Dazu verwendeten sie die elektronischen Gesundheitsdaten von nahezu 550 Erwachsenen im Alter von 18 Jahren oder älter. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern lagen Angaben zu mindestens einer Messung von Körpergewicht und Körpergröße innerhalb der letzten zwei Jahre vor Studienbeginn vor, teilt die American Heart Association (AHA)zur Publikation der Studie mit.

Die Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 51 Jahre alt und der Body Mass Index (BMI) lag im Mittel bei 30,8, das heißt die meisten waren adipös. Die Nachbeobachtungszeit, was die Erfassung des Körpergewichts in den elektronischen Daten betraf, betrug im Durchschnitt 6,3 Jahre, so die AHA.

Die wesentlichen Ergebnisse der Analyse: Das Timing der Mahlzeiten führte nicht zu einer Gewichtsveränderung. Das galt auch für das Intervall von der ersten bis zur letzten Mahlzeit, die Zeitspanne vom Aufwachen bis zur ersten Mahlzeit und die Spanne von der letzten Mahlzeit bis zum Einschlafen. Auch die gesamte Schlafdauer erwies sich nicht als relevant für Gewichtsveränderungen.

Allerdings: Die tägliche Zahl an üppigen Mahlzeiten mit schätzungsweise mehr als 1.000 Kalorien und mittelgroßen Mahlzeiten mit 500 bis 1.000 Kalorien war jeweils mit einer Gewichtszunahme während des Studienzeitraums verbunden. Wenige kleinere Mahlzeiten mit weniger als 500 Kalorien gingen hingegen mit einer Gewichtsabnahme einher.

Schlafdauer nicht relevant fürs Körpergewicht

Die durchschnittliche Zeitdauer von der ersten bis zur letzten Mahlzeit am Tag lag bei 11,5 Stunden, die durchschnittliche Zeit vom Aufwachen bis zur ersten Mahlzeit bei 1,6 Stunden und die Spanne von der letzten Mahlzeit bis zum Einschlafen bei vier Stunden. Die Schlafdauer lag im Mittel bei 7,5 Stunden.

Die Studienautoren geben jedoch zu bedenken, dass es sich ja um eine Beobachtungsstudie handelt und daher keine Kausalzusammenhänge daraus abgeleitet werden könnten. Auch die komplexen Interaktionen zwischen dem Timing und der Häufigkeit von Mahlzeiten seien nicht untersucht worden.(ikr)

Quelle: Ärzte Zeitung

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