Weniger Vorsorge, mehr Süßigkeiten

Gruppenprophylaxe in der Kita und Individualprophylaxe in der Zahnarztpraxis ergänzen sich idealerweise für die optimale Zahngesundheit. Leider putzten schon vor der Pandemie nur 27 Prozent der Kinder in den rückgemeldeten Kitas die Zähne, danach nur noch die Hälfte. Ebenso mussten in Corona Zeiten die meisten Besuche durch die AG Zahngesundheit in den Kitas leider ausfallen.
In den Zahnarztpraxen sind die Vorsorgeuntersuchungen unserer Kleinsten ebenfalls stark zurückgegangen – zum Beispiel bei Kindern bis fünf Jahren um 40 Prozent. Diese Daten liefert die Kaufmännische Krankenkasse. In diesem Alter werden aber die wichtigen Weichen für die Zahngesundheit gestellt.
Da auch der Konsum von Süßigkeiten zugenommen hat, müssen wir mit einer schlechteren Zahngesundheit der Kinder rechnen und es bedarf großer Anstrengung, um die Nachteile der Pandemiejahre auszugleichen.
Zahnpflege hat nicht bei allen Eltern den angemessenen Stellenwert. Deshalb ist ein wichtiges Ziel der gruppenprophylaktischen Besuche in den Kitas, das Zähneputzen als den Normalfall zu etablieren – es gehört zum Alltag wie das Händewaschen.
Zusätzlich ist es wichtig, für frühzeitige Vorsorgeuntersuchung in den Zahnarztpraxen zu werben – um Karies vorzubeugen und behandeln zu können, bevor der Zahn zerstört ist. Durch die neuen Früherkennungsuntersuchungen sind deshalb Zahnarztbesuche schon ab dem sechsten Lebensmonat möglich und empfohlen.

Die in den letzten Jahren erzielten Prophylaxe-Erfolge sind im Zuge der Corona-Pandemie in Gefahr – hier sollte aktiv gegengesteuert werden. Welche Strategien angedacht sind und welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.