„Wer schreibt, der bleibt!“

von Yvonne Garske, DH
10.08.2021

Bleistifte auf gelbem Hintergrund; Serie Fehler vermeiden mit Yvonne
© Foto: © Nusrat / stock.adobe.com
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Dies war der Lieblingsspruch meines ehemaligen Chefs und vielleicht hast Du ihn auch schon mal gehört. Ein bisschen Wahrheit ist schon dran, denn umfassende Dokumentation ist enorm wichtig. Nur was dokumentiert wird, kann auch abgerechnet werden, was nicht dokumentiert wurde, hat nicht stattgefunden.

 

Gute Dokumentation fängt bereits am Empfang an: Hier sollte auf eine ausführliche Erfassung der speziellen Anamnese und des Versicherungsstatus des/der Patienten*in geachtet werden.

 

Die Dokumentation von erbrachten Leistungen fällt in den Praxen unterschiedlich aus. Um lückenlose Dokumentation und Abrechnung zu gewährleisten, müssen nicht nur die Mitarbeiter*innen der Verwaltung umfangreiche Kenntnisse im Bereich Dokumentation und Abrechnung besitzen, sondern auch behandelnde Zahnärzte*innen sowie Mitarbeiter*innen der Assistenz.

Erfolgreiche Abrechnung ist Teamarbeit.

Schwierig wird es, wenn die erbrachten Leistungen unvollständig, nicht korrekt oder ungenau notiert werden.

 

Ein Beispiel:

Ein*e Patient*in kommt mit einer defekten Prothese in die Praxis. Die Assistenz notiert in der Akte lediglich eine Prothesenreparatur. Die Behandlung kann so nicht abgerechnet werden, da die erbrachte Leistung zu ungenau beschrieben wurde. Diverse Abrechnungsmöglichkeiten können hier in Frage kommen.

 

Unsere*r Kolleg*in muss nun viel Zeit investieren, um die erbrachte Leistung genau zu definieren und anschließend korrekt abrechnen zu können. Dies kostet neben Zeit auch Geld. Andere Aufgaben können zwischenzeitlich nicht bearbeitet werden und bleiben liegen. Des Weiteren kann eine lückenhafte und unstrukturierte Dokumentation zu erheblichen Honorarverlusten führen.

 

Darüber hinaus verpflichtet die Berufsordnung der Zahnärzte*innen diese, alle Diagnosen und Maßnahmen eines*r jeden Patienten*in aufzuzeichnen. Eine ausführliche Dokumentation ist im Falle eines Rechtsstreits für den/die Zahnarzt*in ein immenser Vorteil. Eine Dokumentation muss alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen enthalten. Des Weiteren muss sie für den bis dahin Unbeteiligten nachvollziehbar sein. Aufklärung über Kosten, Nutzen, Risiken sowie über den Behandlungsablauf sollten detailliert festgehalten werden.

Regelmäßige Fortbildungen im Abrechnungsbereich, interne Schulungen und gute Kommunikation schließen mögliche Lücken in der Dokumentation.

 

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