Gurken, Zucchini und Kürbis in Gefahr

(fast) Pflanzenvirologen haben erstmals das „Gurken-Virus“ Cucurbit aphid-borne yellows virus in Deutschland isoliert. Es infiziert Gurkenpflanzen und gefährdet massiv die Ernte von Gurken, Zucchini und Kürbissen.

26.01.2020

Blätter einer mit CABYV infizierten Pflanze mit Symptomen des Chlorophyllmangels.
© Foto: W. Menzel, DSMZ
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Im Sommer 2019 berichteten zahlreiche bayerische Landwirte, dass ihre Gurkenpflanzen mit einer nicht bekannten Krankheit infiziert waren. In den meisten Beständen lag die Infektionsrate bei 90 Prozent. Insgesamt sank der Ernteertrag um bis zu 50 Prozent. Mittels serologischer und molekularer Untersuchungen haben der Pflanzenvirologe Dr. Wulf Menzel vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig zusammen mit Kollegen aus Nürnberg und Freising nun erstmals das „Gurken-Virus“ Cucurbit aphid-borne yellows virus (CABYV) in Deutschland isoliert und zweifelsfrei nachgewiesen.

CABYV wurde 1988 in Frankreich entdeckt und infiziert Kürbisgewächse wie Gurken, Zucchini oder Kürbis. Eine Infektion führt unter anderem zu Chlorophyllmangel und Blattverdickung und geht mit teils massiven Ernteeinbußen einher. Das Virus wird von Blattläusen übertragen und ist im Mittelmeerraum verbreitet.

Da Blattläuse bei uns heimisch sind, sei davon auszugehen, dass CABYV auch im nächsten Jahr die Bestände der Kürbisgewächse in Deutschland und weiteren Ländern im nördlicheren Europa bedrohen würden, erklären die Forscher. Wer weiterhin Gurken, Kürbisse und Zucchini ernten will, dem legen die Pflanzenvirologen Präventionsmaßnahmen wie die Verhinderung von Blattlausbefall ans Herz.

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