wir-point

Bleaching

Ein strahlend weißes Lächeln - Bleaching macht es für (fast) alle möglich! WIR fasst die wichtigsten Faktoren auf den Punkt zusammen. Das Quiz und den Link zum Originalbeitrag finden Sie hier.

von Asta Koch, ZMF, Düsseldorf
06.10.2022

Ausgabe 05/2022 wipra220517.jpg
© Foto: LuckyBusiness / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
Anzeige

Was ist Bleaching?

Comic-Münder


© Foto: Tanya Syrytsyna / stock.adobe.com

Die Zähne werden mithilfe einer chemischen Bleichsubstanz um mehrere Nuancen aufgehellt/ gebleicht. Wasserstoffperoxid (H2 O2 ) ist dabei Wirkstoff Nummer eins neben anderen nicht so üblichen Peroxiden. Der Prozess ist vergleichbar mit dem Blondieren beim Friseur, wobei ebenfalls H2 O2 verwendet wird. Auf den Zähnen wird aktiver Sauerstoff freigesetzt, der Farbstoffe im Zahn oxidieren lässt und sie dadurch aufspaltet. Diese komplexe chemische Reaktion bewirkt, dass der Zahnschmelz aufhellt. Die Bleaching-Verfahren lassen sich grob in drei Methoden aufteilen: In-office-Bleaching, Home-Bleaching mit zahnärtzlicher Absprache und Home-Bleaching ohne Absprache mit dem Zahnarzt. Sie unterscheiden sich in der Anwendungsmethode und der Wasserstoffperoxidkonzentration. Die Aufhellung ist bei den frei verkäuflichen Verfahren gering und oft nur einige Monate wirksam. Darüber sollte der Patient gut aufgeklärt werden, auch um Zahnschäden oder Empfindlichkeiten zu vermeiden.

Beratung

Comicärztliche Breatung


© Foto: Ponomariova_Maria / Getty Images / iStock

Grundvoraussetzung für eine Aufhellung sind immer gesunde Zähne, gesundes Zahnfleisch und eine vorangegangene PZR. Nicht geeignet sind Zähne mit kariösen Stellen, undichten Füllungen oder anderen Defekten, da in diesen Fällen das Bleaching-Material in das Zahninnere gelangen und dort Schmerzen verursachen oder auch den Zahnnerv schädigen kann. Die Zähne sollten erst im Erwachsenenalter aufgehellt werden. Schwangere und stillende Patientinnen sollten mit dem Bleaching bis nach der Schwangerschaft bzw. dem Abstillen warten. Gewöhnlich werden die Zähne zwei bis drei Farbstufen heller, jedoch niemals schneeweiß. Zähne mit starken Rezessionen und freiliegenden Zahnhälsen dürfen nicht gebleicht werden. Bei der Beratung sollte die Ursache für die Verfärbungen geklärt werden. Auch Risiken, Kontraindikationen und mögliche Folgen sind zu diskutieren. Zudem sollte die Erwartungshaltung des Patienten thematisiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Außerdem lässt sich klären, welches Bleaching-Verfahren für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist.

In-office-Bleaching

Comic: Zahnärztliche Behandlung


© Foto: Flash vector / Getty Images / iStock

In der Regel sind beim In-office-Bleaching ein oder zwei Sitzungen ausreichend: Der Eingriff wird in der Zahnarztpraxis von qualifiziertem Personal durchgeführt. Vorab wird der Aufhellungsgrad festgelegt und eine PZR durchgeführt. Dabei sollten keine fluoridhaltigen Polierpasten verwendet werden, da Fluoride die Aufhellung hemmen. Es wird ein Zahnfleischverband angelegt, der das Zahnfleisch abdichtet. Anschließend werden die Zähne mit 3%iger H2 O2-Lösung abgewischt und trocken geblasen. Das Bleaching-Agens wird auf die Zähne aufgetragen, meist beginnend von hinten im Ober- und dann im Unterkiefer. Danach muss die Bleaching-Masse einwirken, entweder mit oder ohne UV-Lampe. Die Bleaching-Masse wird meist insgesamt 3-mal aufgetragen. Nach der Einwirkzeit erfolgt eine Oberflächenreinigung mit einem 3%igen H2 O2 -Pellet. Es wird nicht mit Wasser gearbeitet! Während des Vorgangs kommt es unter Umständen zu blitzartigen Schmerzen der Zähne. Diese Unannehmlichkeiten können in den ersten 24 Stunden nach Behandlung immer wieder auftreten. Das Wasserstoffperoxid entfernt etwas Zahnschmelz, während es wirkt, und macht die Zähne dadurch empfindlicher. Am Tag des Bleachings ist es wichtig, keine färbenden Nahrungsmittel zu sich zu nehmen und nicht mit fluoridierter Zahnpasta zu putzen. Das In-office-Bleaching kann nach 14 Tagen wiederholt werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Die Verhaltensregeln können schriftlich mitgegeben werden.

Home-Bleaching

Comic: Frau mit Handspiegel


© Foto: Mary Long / stock.adobe.com

Beim Home-Bleaching erfolgt die Vorbereitung in der Zahnarztpraxis. Die Bleaching-Behandlung führt der Patient zu Hause durch. Der Patient bekommt individuelle Schienen sowie das benötigte Material zur häuslichen Anwendung und eine genaue Anleitung, wie das Bleaching-Gel auf den Schienen appliziert werden soll. Ein Vorteil der Home-Bleaching-Schienen ist, dass immer wieder eine Aufhellung durchgeführt werden kann. Die einzelnen Spritzen mit dem Bleaching-Gel können in der Zahnarztpraxis erworben werden. Das Ergebnis ist jedoch etwas weniger intensiv als beim In-office-Bleaching, da die Wasserstoffperoxidkonzentration geringer ist. Mittlerweile gibt es auch Bleaching-to-go-Schienen im Handel. Diese können nach der PZR eingesetzt oder zu Hause in regelmäßigen Abständen getragen werden. Hier ist der aufhellende Effekt jedoch oft nur minimal sichtbar, da bei frei verkäuflichen Bleaching-Gels die H2O2 -Konzentration am geringsten ist.

Kosten?

Comic: riesiger Geldsack


© Foto: alashi / Getty Images / iStock

Da das Bleaching eine reine Verlangensleistung darstellt, die in keinem Leistungskatalog der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung enthalten ist, ist es privat zu zahlen. Die Kosten des Home- oder In-office-Bleachings sind unterschiedlich. In der Regel ist das Home-Bleaching günstiger. Die Kosten variieren je nach Material, Hersteller und Zeitaufwand: Für das In-office-Bleaching müssen zwischen 300 und 600 Euro bezahlt werden, beim Home-Bleaching zwischen 200 und 380 Euro.

TIPP!

Dieser Beitrag erschein im Original in WIR 2/21. Den vollständigen Artikel können Sie sich unter wir-in-der-praxis.de/fobi/bleaching herunterladen

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *
Inhaltsverzeichnis