Leser fragen - Experten antworten

Frage von Brigitte S. aus Pforzheim:

Wir haben bei uns in der Praxis einige Patienten mit Prothesen (Voll- und auch Teilprothesen). Viele dieser Patienten fragen immer wieder nach Haftcremes. Welche Vorteile bieten denn Haftcremes wirklich und sind sie für alle Prothesen geeignet?

Antwort von Daniel P. Grotzer:

Bereits ein wenig Haftcreme kann Patienten mit Zahnersatz sehr viel Lebensqualität zurückgeben. Denn selbst mit hochwertigster Prothese kommt es aufgrund der Physiologie in der Mundhöhle auf natürliche Weise zu Mikrobewegungen zwischen Zahnersatz und beweglicher Schleimhaut. Das bedeutet, dass kleinste Bewegungen beim Essen und Sprechen ein Reiben des Zahnersatzes auf Zahnfleisch und Läsionen verursachen. Außerdem können sich Speisereste unter der Prothese festsetzen, was schmerzhaft ist und zur Vermehrung von Bakterien und zu schlechtem Atem führen kann. Auch die Sorge, dass der Zahnersatz in der Öffentlichkeit herausfällt, kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Haftcreme fungiert dabei als Versiegelung und Polster zwischen dem empfindlichen Zahnfleischgewebe und der harten Oberfläche der Zahnprothese. Studien haben ergeben, dass durch die Verwendung von Haftcremes Mikrobewegungen von Prothesen zu über 70 % reduziert werden. Eine starke Haftformel, wie bei der neuen blend-a-dent Professional, sorgt für Zahnfleischschutz, guten Halt und eine sichere Versiegelung, die als Barriere gegen das Eindringen von Speiseresten wirkt. Antibakterielle Wirkstoffe reduzieren außerdem das Bakterienwachstum und sorgen für einen frischeren Atem. Bei Teilprothesen helfen Haftcremes darüber hinaus auch, diese zu stabilisieren und die Belastung für die verbleibenden natürlichen Zähne zu reduzieren. Für die Anwendung empfehle ich eine sehr dünne Dosierspitze, sodass die Haftcreme in dünnen Linien präzise aufgetragen und ein Überpressen vermieden werden kann. Wichtig ist natürlich auch, dass die Prothese vor dem Schlafengehen gereinigt wird.