Eine Wurzelbehandlung ohne Schmerzen, ist das überhaupt möglich?

Allein beim Gedanken an eine Wurzelbehandlung steigt bei vielen Patienten der Puls. Die Zahnbehandlung klingt schmerzhaft und unangenehm. Umso länger schieben sie den Eingriff hinaus, oft solange, bis der Schmerz nicht mehr auszuhalten ist.

10.04.2024

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© Foto: fotolia.com/Franziska Krause
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Doch dank moderner Technik und fortschrittlichem Schmerzmanagement verläuft die Wurzelbehandlung nahezu schmerzfrei. Welche medizinischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen und wie sich der Eingriff sogar umgehen lässt, beantwortet folgender Ratgeber. 

Eine gründliche Aufklärung

Rein medizinisch gesehen zählen Wurzelbehandlungen zu den komplexesten und kompliziertesten Zahnbehandlungen. Umso wichtiger ist ein erfahrener Mediziner mit thematisch relevanten Weiterbildungen, der den Patienten vorab ausführlich über seine Therapiemöglichkeiten informiert. Denn eine gründliche Aufklärung ist für eine erfolgreiche Behandlung unverzichtbar. Ansonsten lautet die Diagnose schnell "Zahn ziehen und Implantat einsetzen".

Inzwischen ist die Wurzelbehandlung medizinisch weit fortgeschritten. Mit hochpräzisen elektrischen Instrumenten desinfiziert der Zahnarzt die Wurzelkanäle und legt den Grundstein für eine schmerzarme Behandlung. Hierfür bedient er sich hochwertiger chemischer Spüllösungen wie Natriumhypochlorit. Ihre desinfizierende Wirkung ermöglicht eine angenehme Wurzelbehandlung.

Eine Frage der Kosten

Die Krankenkasse kommt nicht für jede Zahnbehandlung auf. Bei einer Wurzelkanalbehandlung zum Beispiel beteiligt sie sich nur an den Kosten, falls der Zahn als erhaltungswürdig gilt. Gerade auf die hinteren Backenzähne, die sogenannten Molaren, trifft das nicht immer zu. Hier zahlt die Krankenkasse die Wurzelkanalbehandlung nur unter drei Bedingungen:

  • Dank des Eingriffs kann bereits bestehender Zahnersatz erhalten werden.
  • Dank des Eingriffs verkürzt sich die Zahnreihe nicht einseitig nach hinten.
  • Der Backenzahn befindet sich in einer vollständigen, lückenlosen Reihe.

So informiert sich der Patient vor dem Eingriff am besten nicht nur über die Therapiemöglichkeiten, sondern auch über die Kostenerstattung.

Der Wurzelbehandlung den Schrecken nehmen

Viele Patienten fürchten eine Wurzelbehandlung. Doch ihre Furcht ist oft unbegründet. Vor dem Eingriff wird der Zahn schließlich gewissenhaft betäubt. Ob mit Sedierung, Vollnarkose oder Beruhigungstablette – der Patient hat die Wahl.

Nach der Narkose verläuft die Wurzelbehandlung angenehm ruhig ohne laute Geräusche und Abdrücke. So ist der Eingriff sogar entspannter als eine Implantation oder Zahnpräparation. Allein die Behandlungsdauer sorgt für Unbehagen. Pro Sitzung rechnet der Zahnarzt mit 30 Minuten bis 1,5 Stunden. Insgesamt fallen drei Sitzungen an, um die Behandlung nach neuesten medizinischen Standards auszuführen.

Gut vorbereitet im Falle einer Dentalphobie

Ist die Angst vor der Wurzelbehandlung zu stark, lohnt sich ein ehrliches Gespräch. Niemand soll sich für seine Furcht schämen, sondern sie offen mit seinem Zahnarzt besprechen. Gemeinsam erarbeiten Patient und Mediziner eine Lösungsstrategie, um die Behandlung trotz Dentalphobie erfolgreich durchzuführen.

  • Ablenkung tut immer gut. Musik oder Hörbücher lenken die Aufmerksamkeit von der Zahnbehandlung.
  • Entspannungsübungen wie Atemtechniken halten die Aufregung im Zaum.
  • Eine lokale Betäubung hemmt die Angst während des zahnmedizinischen Eingriffs.
  • Vollnarkosen und Dämmerschlaf empfehlen sich für Patienten mit ausgeprägter Dentalphobie.
  • Ein Stoppsignal wie ein Handzeichen geben dem Patienten ein Gefühl von Kontrolle.

 Wurzelbehandlungen mit guter Vorsorge vermeiden

Im Idealfall ist erst gar keine Wurzelbehandlung notwendig. Wer regelmäßig seine Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnimmt, senkt das Risiko einer Wurzelentzündung. Einer der häufigsten Auslöser der zahnmedizinischen Erkrankungen ist nämlich tiefe Karies. Erkennt der Zahnarzt das Leiden frühzeitig, kann er es umgehend beheben. So fällt erst gar keine Wurzelbehandlung an.

Über Dr. med. dent. Philipp Maatz:

Der Gang zum Zahnarzt stellt für viele Menschen eine echte Überwindung dar. Bei manchen ist die Hemmschwelle sogar so groß, dass sie die Zahnarzttermine über Wochen, Monate oder Jahre aufschieben. Mit der Folge, dass sich über die Zeit hinweg ernsthafte Zahnerkrankungen entwickelt haben. Daraus entsteht ein Teufelskreis aus Schmerzen und Angst, aus dem man kaum herauskommt. Dabei gibt es heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, den Zahnarztbesuch angenehm und schmerzfrei zu gestalten. Ein Aufschieben ist demnach überhaupt nicht notwendig. Ob lokale Betäubung, Dämmerschlaf oder Vollnarkose - für Patienten stehen heutzutage vielfältige Optionen zur Verfügung, die auch Dr. med. dent. Philipp Maatz in seiner Zahnarztpraxis "Zahnimpuls" in Lampertheim einsetzt. Er besitzt zusätzlich zum regulären zahnmedizinischen Staatsexamen einen Master of Science in Oraler Chirurgie und Implantologie und hat sich mit seinem Team seit 2016 auf die Behandlung unter Vollnarkose spezialisiert. Mehr Informationen unter: https://www.zahnimpuls-lampertheim.de/.

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