Fördern Autoimmunerkrankungen Brustkrebs?

(kib) Patientinnen mit Rheumatoider Arthritis haben ein etwas geringeres, Patientinnen mit Psoriasis ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte frauenspezifische Krebserkrankungen. Das fanden Forschende des Lehrstuhls für Epidemiologie der Universität Augsburg heraus.

08.04.2024

Mädchen und Frauen
© Foto: Choreograph / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Wie es in einer Mitteilung heißt, weisen Studien bereits seit Längerem auf einen Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und Krebs hin. Diesen Zusammenhang nahmen die Forschenden aus Augsburg nun genauer unter die Lupe: Sie untersuchten den Zusammenhang in einem systematischen Review und einer Meta-Analyse.

Frauen haben häufiger Autoimmunkrankheiten

„Generell sind Frauen häufiger von Autoimmunerkrankungen betroffen. Deshalb wollten wir überprüfen, ob es Zusammenhänge mit frauenspezifischen Krebsarten gibt“, erklärt Dr. Dennis Freuer. Der Statistiker ist Letztautor der Studie.

In dieser überprüften die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst in einem systematischen Review rund 10.000 Fachartikel. In einem weiteren Schritt fassten sie dann die Daten von insgesamt 45 Studien zusammen und bewerteten diese.

In ihre Analyse flossen so die Daten von über einer Million Patientinnen ein, die entweder an Rheumatoider Arthritis oder Psoriasis erkrankt waren.

Brust- und Gebärmutterkrebs im Fokus

Es zeigte sich, dass Patientinnen mit Rheumatoider Arthritis ein niedrigeres Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs hatten, während Patientinnen mit Psoriasis ein leicht erhöhtes Risiko für Brustkrebs aufwiesen.

Dabei fanden die Forschenden geographische Unterschiede im Krebsrisiko, insbesondere bei Patientinnen mit Rheumatoider Arthritis: Im Unterschied zu den Europäerinnen und den Nordamerikanerinnen hatten Asiatinnen kein verringertes Risiko.

Es müssen noch gezielte Studien folgen, die genauer in den Blick nehmen, ob die Autoimmunerkrankungen selbst oder möglicherweise ihre medikamentöse Behandlung sich auf das Krebsrisiko positiv oder negativ auswirken“, erklärt Dr. Simone Fischer. Die Gesundheitswissenschaftlerin ist Erstautorin der Studie.

Quelle: IDW

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