„Hot Chip Challenge“ kann Gesundheit gefährden

(kib) Mutproben wie die „Hot Chip Challenge“ können besonders Kindern gesundheitlich schaden, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Die derzeit in den Sozialen Medien verbreitete Challenge, bei der ein mit Capsaicin gewürzter Tortilla-Chip aus Mais verzehrt wird, sorgte schon für Notarzteinsätze.

03.10.2023

Frau beißt in rote Chilischote
© Foto: michal_staniewski / Getty Images / iStock
Anzeige

Herausfordernde „Scharfesswettbewerbe“, bei denen Lebensmittel mit extremer Schärfe gegessen werden, gibt es schon seit Jahren. Kürzlich erlangte ein ähnliches Phänomen mediale Aufmerksamkeit: die „Hot Chip Challenge“. Durch die Verbreitung in den Sozialen Medien wurde sie auch bei Kindern und Jugendlichen bekannt. Hierbei wird ein Tortilla-Chip aus Mais, der stark mit Capsaicin gewürzt ist, verzehrt. Oft wird dieser Konsum in Videos oder Fotos dokumentiert, um die Teilnahme an dieser Challenge zu belegen. 

Ernste Gesundheitsgefahr

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist aus diesem Anlass auf ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen hin, die bei übermäßigem Verzehr des Alkaloids auftreten können. In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, wobei die Höhe der konsumierten Capsaicindosis oft unbekannt war. Die aktuelle „Hot Chip Challenge“ führte  vereinzelt schon zu Notarzteinsätzen, teilt das BfR mit.

Denn gerade Kinder reagieren besonders empfindlich auf scharfe Chili-Produkte. Es sind schwerwiegende Vergiftungen bei kleinen Kindern durch die Aufnahme von Chilizubereitungen in der internationalen Literatur beschrieben.

Normaler Verzehr ist ungefährlich

Das BfR geht davon aus, dass die Schärfe, die traditionell von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von fünf Milligramm Capsaicin je Kilogramm Körpergewicht zugeordnet werden kann. Das entspräche einer Aufnahme von 300 Milligramm Capsaicin durch einen 60 Kilogramm schweren Erwachsenen über eine Mahlzeit.

Die orale Aufnahme von Chilifrüchten, ihren Zubereitungen und scharf bis sehr scharf gewürzten Speisen etwa aus der traditionellen afrikanischen, arabischen, südamerikanischen oder asiatischen Küche im Rahmen des international üblichen Verzehrs ist aus Sicht des BfR nicht mit akut gesundheitsschädigenden Wirkungen verbunden.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *