Mehr Frühgeburten bei HPV-infizierten Frauen
Bereits seit längerem ist bekannt, dass die Behandlung von HPV-bedingten Zervixdysplasien (CIN) das Risiko für eine spätere Frühgeburt erhöht. Schwedische Forscher haben nun Hinweise für einen direkten Zusammenhang zwischen dem humanen Papillomavirus und dem Risiko für eine Frühgeburt gefunden. Die Wissenschaftler um Johanna Wiik von der Universität von Göteborg haben Daten von mehr als einer Million Geburten analysiert (PLOS 201; online 10. Mai), teilt der Schwedische Forschungsrat (The Swedish Research Council) zur Veröffentlichung der Studie mit.
Daten aus einem Geburts- und zwei Krebsregistern analysiert
In der aktuellen Studie wurden die Daten aus einem Geburts- und zwei Krebsregistern von mehr als einer Million Frauen aus den Jahren 1999 bis 2016 unter die Lupe genommen: 23.185 Frauen waren zuvor wegen einer Zervixdysplasie behandelt worden. 11.727 blieben unbehandelt, hatten aber einen positiven HPV-Test unmittelbar vor oder während der Schwangerschaft. Von den Frauen, die zuvor wegen CIN behandelt worden waren, hatten 9,1 Prozent eine Frühgeburt.
Der Anteil in der Gruppe der Frauen mit einer HPV-Infektion in Verbindung mit der Schwangerschaft betrug 5,9 Prozent. Das war ein statistisch signifikanter Anstieg im Vergleich zu Frauen, bei denen der HPV-Test negativ ausgefallen war. Von ihnen hatten lediglich 4,6 Prozent eine Frühgeburt.
„Ich möchte betonen, dass der Risikoanstieg für eine Frühgeburt für die einzelne HPV-infizierte Frau zwar gering ist, aber unsere Ergebnisse unterstützen das Bemühen, junge Menschen für die Teilnahme an HPV-Impfprogrammen zu gewinnen“, wird Wiik in der Mitteilung zitiert. Die HPV-Impfung schütze nicht nur vor HPV-assoziierten Krebserkrankungen, sondern wirke sich möglicherweise auch günstig auf den Schwangerschaftsverlauf aus.
Quelle: www.aerztezeitung.de