Mehrheit der Deutschen für freiwillige HPV-Impfung in Schulen

Laut einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums befürworten zwei Drittel der Befragten freiwillige Impfungen gegen humane Papillomviren an Schulen. Andere Ländern machen positive Erfahrungen.

13.02.2024

HPV-Impfstoff
© Foto: Leigh Prather / stock.adobe.com
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Mehr als zwei Drittel der Befragten einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) befürworten regelmäßige freiwillige Impfungen gegen humane Papillomviren(HPV) an Schulen. Wie das DKFZ am Dienstag mitteilte, sprechen sich demzufolge 68 Prozent der Befragten dafür aus, nur 23 Prozent lehnen sie ab und 9 Prozent sind unentschieden.

Das DKFZ weist zudem darauf hin, dass die Zustimmung in der Altersgruppe, für die die von der STIKO empfohlene HPV-Impfung hohe Relevanz hat, besonders stark ist: Jugendliche von 14 bis 17 Jahren befürworten die Schulimpfung zu 76 Prozent. Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren sind laut DKFZ die Zielgruppe der Impfung, ebenso 15- bis 18-Jährige, die verpasste Impftermine nachholen können. Auch Erwachsene zwischen 40 bis 49 Jahren seien zu 69 Prozent für eine HPV-Schulimpfung. In dieser Altersgruppe dürften verhältnismäßig viele Eltern von Kindern im Impfalter vertreten sein, schätzt die Forschungseinrichtung mit Sitz in Heidelberg.

Anhörung im Düsseldorfer Landtag zu Schulimpfungen

Anlass für die Präsentation der neuen Zahlen ist eine Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag am Mittwoch zur Einführung freiwilliger HPV-Impfungen an Schulen im Bundesland. Dabei wird die Einführung eines Impfangebots an Schulen erörtert. „Eine Entscheidung für die HPV-Schulimpfung in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland wäre ein wichtiger Beitrag zur Krebsprävention – und ein Vorbild für die übrigen Länder“, sagte Michael Baumann, Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DKFZ. Denn in Deutschland seien nur 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft.

„Erfahrungen aus Ländern wie Australien und England zeigen, dass HPV-Impfprogramme in Schulen die Impfquote erhöhen können“, berichtete Nobila Ouédraogo, Public-Health-Experte vom DKFZ. 18 der 20 Länder mit den höchsten jemals erreichten HPV-Impfquoten von über 75 Prozent böten landesweite HPV-Schulimpfprogramme.(bar)

Quelle: Ärzte Zeitung

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