Menstruation: Forderungen nach Zugang zu Hygieneprodukten und Ende von Tabus

Mancherorts ranken sich um die Menstruation Mythen. Zu einem internationalen Aktionstag werden Rufe nach mehr Aufklärung, sanitären Anlagen und einem Brechen von Tabus laut.

30.05.2023

Frau hält Tampon
© Foto: PeopleImages / Getty Images / iStock
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Millionen Frauen und Mädchen weltweit haben keinen Zugang zu Hygieneprodukten und Sanitäranlagen – darauf haben die Vereinten Nationen und das Entwicklungsministerium in Deutschland aufmerksam gemacht. Anlass war der Welttag der Menstruationshygiene am Sonntag (28. Mai). Die Lage werde zusätzlich durch mangelnde Aufklärung und Mythen rund um die Periode erschwert, was wiederum zu Ausgrenzung führen könne.

„Menstruationsgesundheit ist ein Menschenrecht, und Perioden sind ein normaler Teil menschlicher Biologie“, betonten die UN auf Twitter. Rund 500 Millionen Menschen weltweit fehlte der Zugang zu Hygieneprodukten und angemessenen Einrichtungen. Das Stigma rund um die Menstruation müsse beseitigt werden.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ergänzte, dass mancherorts Frauen und Mädchen während der Periode isoliert würden. All dies hindere sie in vielen Staaten daran, in dieser Zeit am Schul- und Arbeitsalltag teilzunehmen. „Diese Barrieren abzubauen, ist ein Kernelement meiner feministischen Entwicklungspolitik, damit Mädchen und Frauen ein gleichberechtigtes Leben führen und ihre Potenziale voll entfalten können.“

Mit Tabus brechen

Aufklärung rund um die Menstruation sei ein wichtiger Bestandteil der Arbeit in Partnerländern, um Stigmatisierungen abzubauen, erklärte Schulze. Um gerade junge Menschen in Entwicklungsländern besser zu erreichen, fördere das Ministerium auch Kampagnen in Sozialen Medien. Einbezogen würden Jungen und Männer: „Sie helfen dabei, bestehende Tabus rund um das Thema Menstruation zu brechen.“ Darüber hinaus würden Informationen und Hygieneartikel verbreitet, der Ausbau von Toiletten in Schulen werde ausgebaut.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, betonte: „Die Menstruation ist ein natürlicher Prozess, der bei der Hälfte der Weltbevölkerung auftritt.“ Sie verwies darauf, dass sich Missstände, die das Risiko von Infektionen steigen ließen, oftmals in humanitären Krisen und bewaffneten Konflikten verschärften.

„Für uns als Bundesregierung bleibt der Zugang zu Wasser und sanitärer Versorgung von zentraler Bedeutung“, so Amtsberg. „Als Verfasserin der UN-Resolution zu den Rechten auf sauberes Wasser und Sanitärversorgung haben wir gemeinsam mit Spanien erreicht, dass das Thema Menstruationshygiene in die Resolution aufgenommen wird.“(KNA)

Quelle: Ärzte Zeitung

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