Problematische Kombi: Pille plus Migräne

Bei Verordnung der Pille sollte immer nach dem Vorliegen einer Migräne gefragt werden. Dass das im Alltag offenbar oft untergeht, haben portugiesische Familienmediziner beobachtet.

von Dr. Bianca Bach
21.01.2021

Frau hat Pille und Schmerztabletten in der Hand
© Foto: Vertigo3d / Getty Images / iStock
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Kombinationspräparate zur hormonellen Kontrazeption (combined hormonal contraception, CHC) können für Frauen mit Migräne ein Risiko darstellen. Es lohnt sich also, bei Verordnung der Pille nach einer Migräne zu fragen. Dass das im Alltag offenbar oft untergeht, haben portugiesische Familienmediziner beobachtet. Sie stellten dazu beim Europäischen Hausärzte-Kongress WONCA eine Querschnittsstudie bei 162 Migränepatientinnen vor.

Über ein Drittel (36 Prozent) der 15 bis 49 Jahre alten Frauen mit Migräne nahm eine CHC ein, obwohl sie für sie nicht empfohlen wird. Darunter befanden sich 13 von insgesamt 25 Patientinnen mit und 46 von 137 ohne Aura. 95 der Patientinnen ohne Aura waren mindestens 35 Jahre alt, davon hatten 32 eine CHC. Patientinnen mit menstrueller Migräne oder in der Menopause waren ausgeschlossen.

Da eine Migräne mit Aura mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko einhergeht, ist eine CHC bei betroffenen Frauen jedweden Alters ein inakzeptables Gesundheitsrisiko. Patientinnen ohne Aura wird ab dem 35. Lebensjahr abgeraten, eine CHC zu beginnen. Ferner ist eine CHC zu beenden, wenn sich eine Migräne darunter verschlechtert oder erstmals eine Aura auftritt.

Quelle: www.aerztezeitung.de

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