Retinopathien bei diabetischen Kindern vermeiden

(kib) Kinder mit Typ-2-Diabetes haben ein höheres Risiko, eine Retinopathie zu entwickeln als andere Kinder. Ab einem bestimmten Zeitpunkt steigt es besonders stark an. Das legen die Daten kanadischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nahe.

17.04.2023

Mädchen wird von einer Augenärztin untersucht
© Foto: Roman_23203 / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die Forschenden haben festgestellt, dass es für Kinder mit Diabetes einen besonders gefährlichen Zeitpunkt gibt, an einer diabetischen Retinopathie zu erkranken, nämlich ab fünf Jahre nach der Diagnose. Bei der Retinopathie sehen die Betroffenen verschwommen, doppelt, kontrastarm und es treten flottierende Flecken auf, also Trübungen, die sich bei jeder Augenbewegung mit bewegen. Grund für diese Symptome sind Schäden an den kleinen Blutgefäßen im Auge.

Für die Analyse haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 27 Beobachtungsstudien mit insgesamt 5.924 Patientinnen und Patienten mit pädiatrischem Typ-2-Diabetes angesehen. Im Ergebnis stellten die Forscher eine globale Prävalenz von Retinopathie bei pädiatrischem Typ-2-Diabetes von sieben Prozent fest.

28-fache Steigerung

Die Studienautoren identifizierten darüber hinaus aber auch einen Anstieg der Prävalenz über die Zeit: So betrug der Wert zur Zeit von unter zweieinhalb Jahren nach der Diagnose von Typ-2-Diabetes ein Prozent und stieg auf neun Prozent für die Zeit zwischen zweieinhalb bis fünf Jahre nach der Diagnose und 28 Prozent zum Zeitpunkt mehr als fünf Jahre nach der Diagnose. Keinen Zusammenhang gab es mit den Variablen Geschlecht, Ethnizität oder Übergewicht.

Die Studienautoren erinnern daran, dass die retinale Mikrovaskulatur ein frühes Ziel von Typ-2-Diabetes in Kindern und Jugendlichen ist. Ein jährliches Screening mit Funduskopie, beginnend mit der Diabetes-Diagnose, halten sie für die beste Methode, diabetische Retinopathien bei pädiatrischen Patienten aufzuspüren.

Quelle: Ärzte Zeitung

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