Steckbrief Fluorid

Fluoridverbindungen wirken antikariogen und härten den Zahnschmelz. Auch für die Knochenstabilität sind sie von Bedeutung. Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen. Fluoridhaltige Zahncremes, fluoridiertes Speisesalz und Fluoridtabletten haben daher eine Daseinsberechtigung. Doch Achtung: Viel hilft nicht viel!

24.10.2023

Eine Glastasse mit schwarzem Tee
© Foto: zaretskaya / stock.adobe.com
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  • Fluorid sorgt für stabile Knochen und harten Zahnschmelz.
  • Hauptquellen für Fluorid sind fluoridiertes Speisesalz sowie Trink- und Mineralwasser.
  • Schwarzer Tee liefert nennenswerte Fluoridmengen.
  • Fluorid wirkt antikariogen.
  • Calcium- und aluminiumhaltige Antazida sowie Supplemente mit Calcium und Magnesium behindern die Fluoridaufnahme.

Allgemeines

  • Die gebräuchlichen Fluoridverbindungen sind in der richtigen Dosierung weder giftig noch gesundheitsschädlich.
  • In Zahncreme finden sich vor allem Fluoridverbindungen wie Natriummonofluorphosphat, Aminfluorid und Zinnfluorid.
  • Fluoride können Karies vorbeugen, aber Karies ist keine Fluoridmangelkrankheit.
  • Akut hohe Aufnahmemengen sorgen für Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
  • Chronisch geringfügige Überdosierungen können den Zahnschmelz verändern (Dentalfluorose).
  • Sehr hohe Mengen über Monate bis Jahre aufgenommen fördern eine Skelettfluorose.

Funktionen

  • härtet Zahnschmelz und beugt Karies vor
  • sorgt für stabile Knochen

D-A-CH-Referenzwerte

  • Richtwerte für die Fluoridgesamtzufuhr (Nahrung, Trinkwasser, Supplemente)
  • Erwachsene: 3,1 mg/d (Frauen), 3,8 mg/d (Männer)
  • Schwangere: 3,1 mg/d
  • Stillende: 3,1 mg/d

Lebensmittel

  • fluoridiertes Speisesalz (in Deutschland 250 mg/kg)
  • Trink- und Mineralwasser [in Deutschland rel. geringe (< 0,3 mg/l) Mengen im Trinkwasser]
  • schwarzer Tee
  • Sardinen (v. a. Gräten)

Fluorid und Zahngesundheit

  • Fluorid unterstützt die Rückgewinnung von Mineralstoffen aus dem Speichel.
  • Das Spurenelement wird auch selbst in den Zahnschmelz eingelagert und stärkt diesen.
  • Fluoridverbindungen sind in der Lage ,den Stoffwechsel von Kariesbakterien zu stören und deren zahngefährdende Säureproduktion zu hemmen.
  • Fluoridverbindungen aus Zahnpasta oder einem Gel bildet auf den Zähnen eine Art Schutzfilm aus Calciumfluorid.

Empfehlungen zur Kariesprävention

Wichtig: Fluoridzahnpasta und Fluoridtabletten dürfen nicht in Kombination verwendet werden.

Alter

Empfehlung

Geburt bis zum ersten Zahn

Kombination aus 0,25 mg Fluorid und 400 – 500 I.E. Vitamin D in Tablettenform (längstens bis zu einem Alter von einem Jahr).

ab Zahndurchbruch bis 12 Monate

weiterhin Tabletten und Zähneputzen 2 x tgl. mit fluoridfreier Zahnpasta

oder

2 x tgl. Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm) und 1 x tgl. 1 Tablette Vitamin D 400 – 500 I.E.

12 Monate bis unter 24 Monate

2 x tgl. Zähneputzen mit einer reiskorngroßen Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm)

2 bis 6 Jahre

2 – 3 x tgl. eine erbsengroße Menge Fluorid-Kinderzahnpasta (1.000 ppm)

Quelle: BLE 2021 / www.gesund-ins-leben.de

Negative Effekte

  • In hohen Dosen ist Fluorid toxisch.
  • bis zu einem Alter von etwa sechs bis acht Jahren (Ende des Zahnwachstums): Leichte Überdosierung kann zu weißlichen Schmelzflecken führen (Zahnfluorose).
  • 10 – 25 mg Fluorid/d über mindestens zehn Jahre: Risiko für Skelettfluorose
  • akute Vergiftung: einmalige Aufnahme von > 5 mg Fluorid/kgKG (Symptome: Bauchschmerzen, Übelkeit)
  • tödlich: einmalige Aufnahme von mind. 30 mg/kgKG

Beratungswissen

  • Die Fluoridaufnahme wird durch calcium- und aluminiumhaltige Antanzida gehemmt.
  • Die Fluoridaufnahme wird durch Supplemente mit Calcium und Magnesium gehemmt.
  • Eine salzarme Ernährung fördert die Ausscheidung über die Nieren.
  • Bilanzierte Diäten enthalten meist auch Fluoridverbindungen.

OTC-Präparate (Beispiele)

  • D-Fluoretten 500
  • Fluor Vigantol® 500
  • Zymafluor® D 500

Quelle: DAS PTA MAGAZIN

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