Thema Mundgeruch: Produkte für Zahnpflege und Mundhygiene
Gut 1,5 Milliarden Euro gaben die Deutschen im Jahr 2018 für Mittel zur Mund- und Zahnpflege aus. Damit belegt dieser Produktbereich laut Zahlen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IDW) Platz 4 im Umsatzranking der Schönheitspflegemittel. Nur für Haar- und Hautpflege sowie dekorative Kosmetik geben die Deutschen noch mehr Geld aus. Gegenüber dem Jahr 2017 ist der Zahn- und Mundhygienemarkt 2018 um 2,2 Prozent gewachsen.
Zungenreiniger
Eine gründliche und systematische Mundhygiene ist das wirksamste Mittel gegen Mundgeruch. Dabei darf eine Zungenreinigung nicht fehlen. Sie sollte vor allem Halitosispatienten als wichtige Maßnahme der Prophylaxe empfohlen und gezeigt werden.
Geeignete Hilfsmittel sind Zungenreiniger aus Plastik oder Edelstahl. Die Handhabung ist einfach: Der Reiniger wird hinten auf den Zungenrücken gesetzt und nach vorne gezogen. Dieses wird wiederholt, bis sich keine Rückstände mehr am Reiniger befinden. Der Vorgang des Zungenreinigens sollte täglich in die normale Zahnputzroutine integriert sein.
Mundspüllösungen
Ein Mundwasser kann als unterstützende Maßnahme hilfreich sein. Es gibt spezielle Halitosis-Mundspülungen, deren Inhaltsstoffe (z. B. Zinklactat, Chlorhexidin) unangenehme Gerüche neutralisieren und Mundgeruch hemmen.
Die für den täglichen Gebrauch angebotenen Mundspüllösungen unterstützen die normale Mundhygiene und können kurzfristig durch Überdecken von Gerüchen für einen frischen Atem sorgen – meist durch Essenzen aus Pfefferminze und/oder Menthol.
Ursächlich gegen Mundgeruch wirken Substanzen wie Chlorhexidingluconat, Zinkchlorid, Cetylpyridiniumchlorid (CPC), Wasserstoffperoxid, Triclosan, Aminfluorid und Zinnfluorid. Zahnärzte raten davon ab, Mundspüllösungen dauerhaft anzuwenden, um die natürliche bakterielle Besiedelung der Mundhöhle nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Bonbons und Kaugummis
Lutschpastillen und Kaugummis ohne aktive Inhaltsstoffe unterstützen lediglich die mechanische Reinigung der Zähne. Allerdings können sie den Speichelfluss stimulieren. Das ist vor allem bei trockenem Mundgefühl eine sinnvolle Sache. Substanzen wie Emser Salz, Hyaluronsäure oder Isländisch Moos befeuchten die Schleimhaut im Mund-Rachen-Raum zusätzlich.
Bonbons oder Kaugummi mit beispielsweise Minzgeschmack überdecken schlechten Atem kurzzeitig. Traditionell angewendet gegen Mundgeruch werden Tabletten mit einem Chlorophyllin-Kupfer-Komplex. Empfehlenswert ist eine Trinkmenge von mindestens 1,5 bis zwei Liter pro Tag – vor allem für Senioren. Denn im höheren Lebensalter nehmen Durstempfinden und Speichelproduktion ab.
Beispiele* für Zahnpflege- und Mundhygieneprodukte
* beispielhafte Nennung ohne Anspruch auf Vollständigkeit (Stand Lauer-Taxe: 21.03.2019)
Hausmittel
Schwarzer und grüner Tee enthalten Polyphenole, die das Wachstum von Plaquebakterien hemmen. So können sie der Entstehung von Mundgeruch entgegenwirken. Ein weiteres Hausmittel ist Zitronenwasser. Es soll den Speichelfluss anregen und Mundtrockenheit mindern. Das zehnminütige Kauen von Petersilie, Salbei- und Pfefferminzblättern soll vor allem bei knoblauchbedingtem Mundgeruch helfen. Das dabei freigesetzte Chlorophyll soll die Geruchsstoffe binden. Ein ähnlicher Effekt wird dem Kauen von Kaffeebohnen zugeschrieben.