Waterpik® Mundduschen und antibakterielle Fertiglösung XiroDesept® - ein Erfahrungsbericht

23.08.2017

Mundduschen – ein Erfahrungsbericht
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Der alltägliche Kampf gegen die bakterielle Plaque, vor allem in den für Patienten meist schlecht zugänglichen Zahnzwischenräumen, stellt uns immer wieder vor große Herausforderungen. Wir wünschen uns von unseren Patienten eine konsequente und richtige Benutzung von Zahnzwischenraumbürsten und Zahnseide um den Erkrankungen Karies und Parodontitis entgegenwirken zu können. Wunsch und Wirklichkeit sehen in der täglichen Praxis jedoch leider meist sehr unterschiedlich aus. Das Problem für unsere Patienten liegt nach allgemeiner Beobachtung vor allem an der schwierigen Anwendung der Zahnzwischenraumprodukte und am dafür nötigen Zeitaufwand.

Wir brauchen hier Alternativen, die unseren Patienten die orale Prävention erleichtern und trotzdem effektiv sind. Jeder Patient ist ein Individuum – und wir als Fachpersonal müssen auf die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse unserer Patienten eingehen und geeignete Hilfsmittel für sie finden.

Nach Anfrage bei Intersanté GmbH, Bensheim, dem deutschen Vertriebspartner von Waterpik® Mundduschen und Hersteller der antibakteriellen Fertiglösung XiroDesept®, erhielt ich einen positiven Bescheid: Für meine Patienten wurden mir die Mundduschen Waterpik® WP-100E4 und XiroDesept® Fertiglösung für Mundduschen zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.

         

Ziel der Untersuchung:

Das Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, ob und wie sich eine tägliche Anwendung der Munddusche auf die Parameter Sondierungstiefen (ST), Approximaler Plaque Index (API), Sulkus-Blutung Index (SBI) und das Bluten auf Sondierung (BAS) auswirkt

Material und Methode:

Um die Effektivität der Munddusche Waterpik® WP-100E4 auszuprobieren, wählte ich bewusst Patienten unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen klinischen Befunden und Voraussetzungen aus.

Zu Beginn der Untersuchung wurden die Sondierungstiefen mit BOP und ein API und SBI erhoben. Nach 4-wöchiger Testphase wurden die gleichen Indices wieder erhoben und miteinander verglichen. Die Patienten füllten vor und nach der Testphase einen Fragebogen aus.

Einige meiner Patienten möchte ich Ihnen etwas genauer vorstellen.

 

Fallbeispiel 1:

Ein 51-jähriger Patient mit unauffälliger Anamnese durchlief im Jahre 2008 eine systematische geschlossene Parodontaltherapie. Danach erfolgte im 3-4 Monats- Intervall die unterstützende parodontale Nachsorge (UPT). Die parodontale Situation des Patienten blieb über die Jahre hinweg bis auf leichte Schwankungen recht stabil. Leider war die Compliance des Patienten eher mäßig, trotz ständiger Remotivation nutzte er keinerlei Zahnzwischenraumhilfsmittel. Dies zeigte sich deutlich in einem hohen Gingivaindex (API: 100%, SBI: 91,66% BOP: 53,6). Mit einigen Bedenken, ob mein Patient die Testphase überhaupt durchhalten würde, erhielt er die Munddusche Waterpik® WP-100E4 für die häusliche Anwendung. Nach der 4-wöchigen Testphase (die der Patient tatsächlich eingehalten hatte) zeigten sich verblüffende Ergebnisse – die Werte hatten sich in allen Bereichen deutlich verbessert (API: 79,16%, SBI: 25%, BOP: 14,3) und auch die Sondierungstiefen waren etwas rückläufig. Was mich aber am meisten erstaunte war die Compliance-Motivation des Patienten. Er bemerkte selbst eine Verbesserung des Gingiva-Zustands und war sehr angetan von der einfachen Handhabung des Gerätes und gab an, die Munddusche auch weiterhin zu nutzen.

Fallbeispiel 2:

Eine 42-jährige Patientin, starke Raucherin mit regelmäßiger Einnahme von Immunsuppressiva. Im Jahre 2009 wurde ihr regio 21 ein Implantat inseriert. Sie kam regelmäßig alle 6 Monate zur Prophylaxe-Sitzung. Die Sondierungstiefen waren im Laufe der Jahre stabil, diese lagen bei maximal 3mm. Vor einigen Wochen stellte sich die Patientin nun mit einer vestibulären Fenestration an diesem Implantat vor. Durch den behandelnden Kieferchirurgen wurde eine dentalhygienisch ungünstig gestaltete Suprakonstruktion bemängelt, darüber hinaus wurde aber keine Therapie durchgeführt. Wir statteten auch diese Patientin mit der Munddusche Waterpik® WP-100E4 aus. Sie sollte die Fenestration bei empfohlener niedrigster Druckstufe mit XiroDesept® Fertiglösung (0,06% Chlorhexidin) mithilfe der Gingival Pik-Pocket – Aufsteckdüse einmal täglich gezielt ausspülen. Nach zirka 3 Wochen erfolgte die 1. Nachkontrolle. Die klinische Situation hatte sich bereits stark verbes-sert; nach weiteren 2 Wochen Anwendung war der Defekt komplett geschlossen.

Fallbeispiel 3:

Ein 14-jähriger Patient mit unauffälliger Anamnese bekam Anfang 2015 ein kieferorthopädisches festsitzendes Multiband eingesetzt. Es erfolgte eine eher mangelhafte Zahnzwischenraumpflege (API: 100% SBI:66,66% BOP: 14,3). Vor allem in der UK Front entwickelte sich eine starke Gingivahyper-plasie. Nach einer 4-wöchigen Testphase mit der zur Verfügung gestellten Waterpik® Munddusche war ein deutlicher Rückgang der Schwellung erkennbar und auch die Indexwerte hatten sich etwas verbessert (API: 29,16%, SBI: 54,16 BOP: 0).

Fazit:

Generell konnte ich bei den Patienten eine positive Entwicklung erkennen. Alle Patienten hatten keinerlei Probleme mit der Handhabung der Waterpik® Munddusche. Hieraus resultierte vermutlich auch die Bereitschaft, diese konsequent einmal täglich anzuwenden. Etwas bessere Ergebnisse konnte bei Patienten erzielt werden, die zu einer etwas langsameren Mineralisation neigen. Bei den Probanten mit schnellerer Zahnsteinbildung ist eher eine häufigere professionelle Zahnreinigung oder kontrollierte häusliche Anwendung einer stärker abrasiven Zahnpasta zu empfehlen.

Viele der Patienten erhielten direkt vor der Testphase eine professionelle Zahnreinigung oder unterstützende Parodontaltherapie. Dies hat vermutlich bereits positive Auswirkungen auf die gingivale und parodontale Situation bewirkt. Ich bin jetzt auf die Ergebnisse nach einer längeren Anwendungsdauer gespannt und werde später darüber berichten.

Den großen Vorteil für die Anwendung einer Waterpik® Munddusche sehe ich darin, dass die Patienten sichtbare, fühlbare und nachvollziehbare Erfolgserlebnisse haben, sich damit wohlfühlen und sie deshalb auch regelmäßig benutzen.


Zur Person:

Sabrina Leibmann

Ausgebildet zur zahnmedizinischen Fachangestellten               

Fortbildung zur zahnmedizinischen Fachassistentin eazf, Nürnberg

Seit 2014 Dentalhygienikerin nach Ausbildung am ZFZ

Tätig in der Zahnarztpraxis Ingo Haag, Kleinheubach

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