Auf den Zahn gefühlt

In unserer monatlichen Serie "Dentalhygiene Deluxe" stellt DH Yvonne Garske (@yvonne_dh_deluxe_) auf Instagram Konzepte vor, wie Sie Ihren #Praxisalltag effektiver und fehlerfrei gestalten können. Hier lesen Sie den ungekürzten Beitrag.

von Yvonne Garske | Dentalhygienikerin, Hamburg
10.11.2023

Dentalhygiene Deluxe November 23
© Foto: ktsdesign / stock.adobe.com
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Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Funktionsstörung des Kausystems, die zu einer fehlerhaften Position des Kiefers führt.

Das bedeuten die einzelnen Bestandteile des Begriffs:

  • Cranium = Schädel
  • Mandibula = Unterkiefer
  • Dysfunktion = Fehlfunktion.

Das CMD-Kurz-Screening basiert auf sechs Kriterien, die jeweils mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden. Nachdem alle sechs Kriterien erfasst wurden, werden die positiven Antworten addiert. Wenn der Gesamtwert zwei oder mehr beträgt, ist es wahrscheinlich, dass eine CMD vorliegt. In diesem Fall kann eine genauere Untersuchung durch eine klinische Funktionsanalyse erfolgen.

Nach folgenden Kriterien diagnostiziert der Kurz-Test:
  1. Verlauf der Mundöffnungsbewegung: gleichmäßig oder ungleichmäßig? Wenn der Ablauf asymmetrisch ist, deutet dies im Rahmen des CMD-Kurzberichts auf das Vorliegen einer Dysfunktion hin.
  2.  Mundöffnung: Der „normale“  Abstand zwischen den Schneidekanten beträgt etwa 38 bis 40 mm. Wenn dieser Abstand n deutlich weniger als 38 mm beträgt, weist dies auf eine Funktionsstörung hin und wird im Rahmen des Befunds als positiv gewertet.
  3. Hörbare Kiefergelenkgeräusche (wie Knacken oder Reiben) können ebenfalls ein Anzeichen für eine mögliche Funktionsstörung im Gelenk sein und werden daher im Befund als positiv gewertet.
  4. Normalerweise sollten beim Kieferschluss alle Zähne gleichmäßig und insbesondere zeitgleich Kontakt erreichen. Ein vorzeitiges Auftreffen der Unterkieferzähne auf einzelne Oberkieferzähne, gefolgt von einem Abrutschen und einer anschließenden Abstützung durch andere Zähne, erzeugt daher ein mehrzeitiges Kontaktgeräusch. Derartige Geräusche sind Anhaltspunkte dafür, dass die Zähne beim Zusammenbiss ungleichmäßig abgestützt werden. Daher wird ein mehrzeitiges Kontaktgeräusch als „positiver“ Befund gewertet.
  5. Die Überprüfung der Muskeln im Kieferbereich ist ein wichtiger Teil der klinischen Untersuchung. Bei der Auswertung wird jede Art von Beschwerden, Schmerzen oder spürbaren Verhärtungen als "positives" Zeichen bewertet.
  6. Ein starker Substanzverlust ist ein typisches Zeichen für CMD. Dies stellt auch eine Art Trauma für den betroffenen Zahn dar und tritt insbesondere durch Knirschen des Unterkiefers auf. Der Befund erfasst auch untypische Probleme beim seitlichen Bewegen der Kiefer, insbesondere wenn es zu störendem Kontakt Seitenzahnbereich kommt.
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