„Lost in Translation“

In unserer monatlichen Serie "Dentalhygiene Deluxe" stellt DH Yvonne Garske (@dentalhygiene_by_yvonne) auf Instagram Konzepte vor, wie Sie nicht nur Ihren #Praxisalltag effektiver und fehlerfrei gestalten können. Hier lesen Sie den ungekürzten Beitrag.

von Yvonne Garske | Dentalhygienikerin, Hamburg
11.09.2023

Dentalhygiene Deluxe September 23
© Foto: Canva [M]
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In der Praxis treffen regelmäßig Patienten ein, die nur wenige oder gar keine Deutschkenntnisse haben. Wenn die Mitarbeiter nur begrenzte Englischkenntnisse besitzen, können sich sowohl das Personal als auch die Patienten hilflos fühlen.

Vielleicht ist die verbale Kommunikation für den Patienten schwierig, was zu Unsicherheit und Frustration führen kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass wichtige Informationen oder Anweisungen falsch interpretiert werden. Das kann zu Fehlern, beispielsweise bei der Durchführung des Röntgenvorgangs, führen. Weiterhin können sich aufgrund der Sprachbarriere Ängste beim Patienten verstärken.

FazitUm solche Situationen zu bewältigen und die Unsicherheit zu überwinden, können folgende Maßnahmen in Betracht gezogen werden:
  • Als erstes würde ich empfehlen, Offensichtliches sofort zu benennen: „I am terribly sorry, I am not very experienced in English, but I will do my best to assist you.“ Indem man diese kleine Schwäche direkt eingesteht, anstatt zu versuchen, sie zu kaschieren, strahlt man Souveränität aus.
  • Außerdem könnte das Praxisteam von Sprachkursen profitieren, um zumindest grundlegende Begriffe und Ausdrücke zu erlernen. Auch ein Spickzettel in der Schublade oder in der Hosentasche könnte hilfreich sein. 
  • Wenn ein Handy oder Tablet in der Nähe ist, sind auch Übersetzungsapps mit Unterhaltungsfunktion eine gute Option
  • In Fällen, in denen klare Kommunikation aufgrund von Sprachbarrieren nicht möglich ist, könnte es notwendig sein, dass der Patient einen Dolmetscher mitbringt, um sicherzustellen, dass er die notwendige Vorgehensweise versteht.
  • Die Verwendung von visuellen Hilfsmitteln wie Bildern oder Modellen könnte dazu beitragen, medizinische Informationen zu vermitteln und Behandlungspläne zu erklären.
  • Unabhängig von der Sprache ist es wichtig, Geduld und Empathie zu zeigen. Die Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen und Verständnis zu zeigen, kann dazu beitragen, die Ängste und Unsicherheiten der Patienten zu reduzieren. 
  • Kollegiale Unterstützung innerhalb des Praxisteams kann dazu beitragen, solche Situationen zu bewältigen. Andere Teammitglieder könnten bei der Kommunikation und Durchführung von Verfahren gegebenenfalls unterstützen.

Es ist wichtig, zu betonen, dass die Lösung nicht darin besteht, Teammitglieder zu kritisieren, die in Situationen mit eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten unsicher sind. Vielmehr geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der die Kommunikation effektiv und barrierefrei erfolgen kann. Durch Investitionen in Schulungen und die Nutzung visueller Hilfsmittel könnte das Praxisteam besser gerüstet sein, um solche Situationen zu bewältigen und eine qualitativ hochwertige Versorgung für alle Patienten zu gewährleisten.

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