Psychosomatische Erkrankungen und Parodontitis

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von Yvonne Garske | Dentalhygienikerin, Hamburg
11.06.2023

Wie Stress und Emotionen unsere Mundgesundheit beeinflussen
© Foto: Canva [M]
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Wie Stress und Emotionen unsere Mundgesundheit beeinflussen

 Psychosomatische Erkrankungen beziehen sich auf körperliche Beschwerden oder Krankheiten, die durch psychische Faktoren wie Stress, Angst oder Depressionen beeinflusst werden können. Der Begriff "Psychosomatose" setzt sich aus den Wörtern "Psyche" (für die Seele) und "Soma" (für den Körper) zusammen.

Einige psychosomatische Erkrankungen werden mit Parodontitis in Verbindung gebracht:
Morbus Crohn: chronisch entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann. Diese Erkrankung ist durch eine erhöhte Produktion von entzündlichen Zytokinen gekennzeichnet. Es wird angenommen, dass diese Entzündungsmediatoren auch das Risiko für Parodontitis erhöhen können, indem sie die Immunantwort im Mundbereich beeinflussen und die entzündlichen Prozesse verstärken.

Rheumatoide Arthritis: chronisch entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Es gibt Hinweise darauf, dass rheumatoide Arthritis mit einem erhöhten Risiko für Parodontitis einhergehen kann. Überdies besteht auch eine Wechselwirkung, da Parodontitis die Symptome und den Verlauf der rheumatoiden Arthritis verschlimmern kann.

Stress: Chronischer Stress kann das Immunsystem ebenfalls beeinflussen und Entzündungsprozesse im Körper verstärken.

Angst und Depressionen: Menschen, die unter Angstzuständen oder Depressionen leiden, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Parodontitis. Dies lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, einschließlich unzureichender Mundhygiene aufgrund von Energiemangel. Darüber hinaus ist Mundtrockenheit häufig eine Folge von Medikamenteneinnahme (z. B. Antidepressiva). Xerostomie erhöht das Karies- und Parodontitisrisko ebenfalls.

Das Wechselspiel zwischen Parodontitis und psychosomatischen Erkrankungen ist komplex und wird von vielen Faktoren beeinflusst, einschließlich genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren und individueller Lebensweise. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf, eigene Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen und achten sind ein paar Tipps, um das psychische und somatische Wohlbefinden zu verbessern.

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