Flow sorgt für stabile Psyche

(kib) Kann die Neigung zum Flow-Erleben bestimmten Gesundheitsproblemen entgegenwirken? Dieser Frage ging ein internationales Team des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main und der University of Melbourne, Australien, nach.

18.04.2024

Symbolbild Flow beim Geigespielen
© Foto: MPI für empirische Ästhetik / L. Bittner
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„Flow“ ist ein Begriff aus der Psychologie und bezeichnet einen Zustand, in dem Menschen völlig in einer Tätigkeit aufgehen. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Neigung zu Flow mit einer guten psychischen und kardiovaskulären Gesundheit einhergeht, berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Mitteilung.

Schutz vor Depression und Angstzuständen

In der aktuellen Studie untersuchten sie den Zusammenhang zwischen der Neigung zu Flow und gesundheitlichen Diagnosen anhand der Daten von mehr als 9.300 Personen aus schwedischen Patientenregistern.

Ergebnis: Personen mit einer höheren Neigung zu Flow-Erfahrungen hatten ein geringeres Risiko für bestimmte Diagnosen wie Depressionen, Angstzustände, Schizophrenie, bipolare und stressbedingte Störungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Am deutlichsten war dieser Effekt bei Depressionen und Angstzuständen.

Leicht reizbare Menschen im Fokus

Darüber hinaus untersuchte das Team erstmals, ob Neurotizismus die beobachteten Zusammenhänge beeinflusst und ob familiäre Faktoren eine Rolle spielen.

Was ist Neurotizismus?

Neurotizismus ist eine von fünf Persönlichkeitseigenschaften nach dem „Big Five“-Modell. Der Begriff beschreibt die Neigung einer Person, emotional unausgeglichen und leicht reizbar zu sein. Menschen mit hohen Neurotizismuswerten sind anfälliger für Stress und psychische Probleme sowie für Herz-Kreislauf- und andere somatische Erkrankungen

Schutzfaktor auch bei Neurotizismus

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Neurotizismus und familiäre Faktoren bemerkenswerte Störfaktoren sind, die Neigung zu Flow aber auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren mit einem deutlich geringeren Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden ist. Damit stehen diese Ergebnisse im Einklang mit einer kausalen Schutzfunktion von Flow-Erfahrungen“, so das Fazit der Forschenden.

Dennoch seien zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um den Zusammenhang zwischen Flow-Erfahrungen und psychischer sowie somatischer Gesundheit weiter zu klären.

Quelle: IDW

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