Wie viele Schritte braucht es für ein längeres Leben?

10.000 Schritte am Tag: Sind die tatsächlich nötig, um die Gesamt- sowie die kardiovaskuläre Mortalität zu senken? Eine Metaanalyse ist dem jetzt auf den Grund gegangen.

05.09.2023

Wie viele Schritte braucht es für ein längeres Leben?

© Foto: Kevin Carden / stock.adobe.com
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Inaktivität und nur ein Minimum an Bewegung pro Tag erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf- (CV) und allgemeine Erkrankungen – soweit bekannt. Noch unklar war bisher die optimale Anzahl der Schritte, die hier entgegenwirken können. Ein Team um Professor Maciej Banach von der Medical University of Lodz hat sich nun ans Werk gemacht und in einer Metaanalyse den Zusammenhang zwischen der Schrittzahl und der Gesamtmortalität sowie der CV-Mortalität bewertetEur J of Prev Cardio 2023, online 9. August.

Dafür haben sie relevante elektronische Datenbanken bis zum Juni 2022 systematisch durchsucht. Die Hauptendpunkte waren Gesamt- und CV-Mortalität. Für ihre Analyse berücksichtigen sie 17 Kohortenstudien mit insgesamt 226.889 Teilnehmern und einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,1 Jahren.

Dabei stellte sich heraus, dass eine Erhöhung pro Tag um 1.000 Schritte mit einem um 15 Prozent geringeren Risiko für die Gesamtmortalität verbunden war (Hazard Ratio (HR) 0,85; 95 %-Konfidenzintervall (KI) 0,81–0,91; p < 0,001), während eine Erhöhung pro Tag um 500 Schritte zu einem Rückgang der kardiovaskulären Mortalität um 7 Prozent führte (HR 0,93; 95 %-KI 0,91–0,95; p < 0,001).

Bereits wenig Schritte bringen viel

Bereits knapp 4.000 Schritte am Tag, also etwa 30 bis 45 Minuten Gehen, reichten aus, um das Risiko eines frühen Todes zu verringern. Selbst etwas über 2.300 Schritte pro Tag (oder etwa 15 bis 20 Minuten Gehen) waren mit einem geringeren Risiko verbunden, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.

Im Detail: Verglichen mit dem Referenzquartil (mittlere Schritte/Tag 3.967; 2.500–6.675), war Quartil 1 (Q1, mittlere Schritte: 5.537), Quartil 2 (Q2, mittlere Schritte 7.370) und Quartil 3 (Q3, mittlere Schritte 11.529) mit einem geringeren Risiko für eine Gesamtmortalität verbunden (48, 55 bzw. 67 Prozent; p < 0,05 für alle).

In ähnlicher Weise waren, verglichen mit dem niedrigsten Quartil, das als Referenz diente (mittlere Schritte 2.337, 1.596–4.000), höhere Quartile von Schritten/Tag (Q1 = 3.982, Q2 = 6.661 und Q3 = 10.413), linear assoziiert mit einem verringerten Risiko einer kardiovaskulären Mortalität (16, 49 und 77 Prozent; p < 0,05 für alle).

Das Fazit der Autoren: Diese Metaanalyse zeigt einen signifikanten umgekehrten Zusammenhang zwischen der täglichen Schrittzahl und der Gesamtmortalität sowie der CV-Mortalität. Dabei gilt: je mehr, desto besser (über dem Grenzwert von 3.967 Schritten/Tag für die Gesamtmortalität und 2.337 Schritten/Tag für die CV-Mortalität).

Quelle: Ärzte Zeitung

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